Primmersdorf


Gemeinde Raabs an der Thaya

Ortsgeschichte

Im nördlichen Waldviertel zwischen Drosendorf und Raabs an der Thaya liegt unmittelbar an der Bundesstraße Schloss Primmersdorf. Das um die Mitte des 17. Jahrhunderts erbaute Schloss ist ein Nachfolgebau der mittelalterlichen Burg, die vermutlich im 13. Jahrhundert errichtet wurde. 1251 erscheint erstmals der Name Primeysdorf. Die Lage der ursprünglichen Burg ist nicht eindeutig geklärt, möglicherweise lag es südlich des heutigen Schlosses auf der so genannten „Brandstatt".

Das Geschlecht der Primmersdorfer saß hier bis Ende des 15. Jahrhunderts, danach war die Burg im Besitz der Dachsner. Schon 1576 wird sie als „öde Feste" bezeichnet. In der Folgezeit wechselten die Besitzer rasch. Um 1667 erfolgte der Neubau des Schlosses, das von 1696 bis 1851 im Besitz des Stiftes Herzogenburg war und vom Stift als Meierei genutzt wurde.

Auf dem Areal  des Schlossparks befindet sich der im Jahr 1706 erbaute barocke Schüttkasten, ein ehemaliger Getreidespeicher. Die einzigartige Gestaltung des dreigeschoßigen Barockbaus mit Volutengiebeln an den Längsseiten wird Jakob Prandtauer zugeschrieben.

Der letzte Besitzer Freiherr von Freyenfels hat das verfallene Schloss dem Land übergeben, dann kam es in private Hände. In dem in jüngster Zeit modern restaurierten Schloss wurden Wohnungen und ein Kunstatelier eingerichtet. Der Schüttkasten dient seit 1993 als Stätte der kulturellen Begegnung und wurde als Ausstellungsort für moderne Kunst adaptiert. Um die Erhaltung, Renovierung und den weiteren Ausbau des Veranstaltungszentrums bemüht sich der „Verein Schüttkasten Primmersdorf" mit Unterstützung des Landes Niederösterreich.