Rossatz (Rossatz-Arnsdorf)


Gemeinde Rossatz-Arnsdorf

Ortsgeschichte

Die Marktgemeinde Rossatz-Arnsdorf liegt am rechten Donauufer in der Wachau. Bei dem durch eine land- und forstwirtschaftliche Betriebsstruktur geprägten Ort handelt es sich um die größte Marillenbaugemeinde Österreichs, zudem ist der Weinbau von besonderer Bedeutung. Rossatz-Arnsdorf etablierte sich über die Jahre als attraktives Ausflugs- und Urlaubsziel für Wachaureisende, insbesondere Radtouristen besuchen die Gemeinde auf ihrem Weg entlang der Donau jährlich in großer Zahl.

Bodenfunde belegen, dass das Gebiet Rossatz bereits im Neolithikum besiedelt war, Siedlungen bestanden auch in der Latèneperiode und Römerzeit. Im Rossatzer Wald befindet sich eine Gruppe römischer Hügelgräber aus dem 1./2. Jahrhundert nach Christus.

In einem Weistum von 985/91 wird Rossatz als Rosseza erstmals genannt, nämlich als Besitz des Benediktinerstiftes Metten. Als Vögte von Metten erlangten später die Babenberger die Oberhoheit über Rossatz, der Ort wurde aber als Lehen an die Dürnsteiner Kuenringer übergeben. In der Folgezeit wechseln die Besitzverhältnisse immer wieder. Nach den Kuenringern übernahmen die Wallseer die Herrschaft über Rossatz, es folgten die Ritter Matthäus von Spaur (ab 1462/64), Kirchberger (ab 1548) und Geimann (ab 1581), die Grafen Lamberg (ab 1662), Mollart (ab 1755) und Schönborn (ab 1768). Im Jahre 1859 schließlich wechselten die ehemaligen Herrschaftsgründe in den Besitz der Guts- und Waldgenossenschaft Rossatz, einer der ältesten und bedeutendsten Agrargemeinschaften Niederösterreichs. Die Markterhebung von Rossatz erfolgte 1462, aber bereits im 14. Jahrhundert wurden Bürger von Rossatz genannt.

Um 1300 wurde die Pfarre Rossatz gegründet und 1386/88 dem Stift Göttweig inkorporiert. Zur Zeit der Gegenreformation leistete die Bürgerschaft von Rossatz erbitterten Widerstand, und es kam zu Auseinandersetzungen mit Göttweig. 1599 wurde in Rossatzbach mit dem Bau einer protestantischen Kirche begonnen, einige Jahre später, 1611, wurde in Rossatz für den protestantischen Prediger ein Wohnhaus mit Betsaal errichtet.

Seit dem Frühmittelalter bildet der Weinbau den Haupterwerbszweig der Bewohner von Rossatz. Zu den Besitzern von Rossatzer Weingärten zählten in der Vergangenheit auch zahlreiche Pfarren und Stifte in Ober- und Niederösterreich sowie bayrische Klöster. Die Wirtschaftsgeschichte von Rossatz ist auch im Zusammenhang mit seiner Lage direkt an der Donau zu sehen. In Rossatz waren vom 14. bis 19. Jahrhundert Schiffmeister mit ihren Familien ansässig, der Ort besaß ein altes Urfahrrecht und war eine der wichtigen Übernachtungsstationen für Donaureisende.

Mit Bescheid vom 18. Dezember 1984 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Marktgemeinde ein Wappen: In Rot ein bekrönter doppelschweifiger goldener Löwe, der über drei silberne Spitzen, darinnen ein roter Donaunachen, schreitet. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Rot-Weiß-Gelb wurden genehmigt.