Sallapulka


Gemeinde Weitersfeld

Ortsgeschichte

An der Ostgrenze des Waldviertels, rund 6 km südwestlich der Marktgemeinde Weitersfeld, zu der der Ort heute gehört, liegt das Zeilendorf Sallapulka. Schuster interpretiert den Ortsnamen als „Stelle, an der die Pulcahe durch Salweidenbestand fließt“ (salhach = Weidengebüsch; Pulcahe = die Pulkau). Seit seiner Gründung 1112 besaß das Stift St. Georgen an der Donau, das 1244 nach Herzogenburg verlegt wurde, Zehente in Theras, Nonnersdorf und Sallapulka. Die erste sichere Erwähnung einer Pfarre in Sallapulka erfolgte 1299 mit einem Eintrag in den Zehentbüchern des Stiftes Herzogenburg. 1316 tätigte Eisenreich von Heinrichsdorf eine Schenkung an vnser Vravn Gotshaus in dem Piricheh. das gelegen ist pey Salapulka (unser Frauen Gotteshaus in dem Gebirg, das gelegen ist bei Salapulka). 

Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria am Gebirge (Weihe: Mariae Heimsuchung) liegt südlich von Sallapulka in beeindruckender Lage auf einer Bergkuppe. Dominiert wird der Bau durch den weithin sichtbaren gotischen Südturm. Der Gotik zuzurechnen sind auch der mit einem Netzrippengewölbe eingewölbte Chor und die nördlich am Chor angebaute Petruskapelle – beide Bauteile entstanden Anfang des 16. Jahrhunderts. Zumindest seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert wurden Wallfahrten in das Gebirge abgehalten. Die wichtigsten Wallfahrtstage waren Mariae Heimsuchung, Pfingstdienstag und der Samstag nach Vitus (15. Juni), dem Fest des ursprünglichen Kirchenpatrons. Für diesen Tag verlieh Papst Paul V. den Wallfahrer:innen einen vollkommenen Ablass. 

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche zunächst von den Schweden und dann 1647 von kaiserlichen Truppen geplündert. Da in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts der Zustrom der Pilger:innen stark zunahm, wurden 1674 ein neues Langhaus errichtet und ein neuer Hochaltar aufgestellt. Eine Blüte erlebte der Wallfahrtsort im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts. So erschienen am Veitstag 1724 54 Prozessionen; 120 Händler hatten ihre Verkaufsstände aufgeschlagen. Konkurrenz erwuchs Maria im Gebirg mit der Errichtung der Wallfahrtskirche Maria Dreieichen (Weihe 1735). Die Zahl der Wallfahrten nahm stark ab. Im Zuge der josephinischen Reformen wurde die Wallfahrt verboten und die Kirche 1783 vorübergehend gesperrt.

Im Ort Sallapulka hatte man 1740 eine Filialkirche, geweiht den Heiligen Petrus und Paulus, errichtet. Ein Brand zerstörte 1797 die Kirche, den Pfarrhof und die Schule. 1799 wurden die Kirche und die Gebäude wieder errichtet. Der Topographische Landschematismus von 1796 führt Salapulka als Dorf mit 21 Häusern und einer eigenen Pfarre an. Nach der Aufhebung der Grundherrschaft wurde der Ort eine selbständige Gemeinde, zu der Nonnersdorf gehörte, mit insgesamt 154 Einwohner:innen. 

Auf Basis der Niederösterreichischen Gesetze zur Gemeindestrukturverbesserung schloss sich Sallapulka mit 1. Jänner 1972 der Marktgemeinde Weitersfeld an.