Ortsgeschichte
Im Tal der Großen Krems nördlich von Ottenschlag liegt die Marktgemeinde Sallingberg. Die Großgemeinde umfasst heute zwölf Ortschaften: Armschlag, Grainbrunn, Großnondorf, Heubach, Kamles, Kleinhaslau, Lugendorf, Moniholz, Rabenhof, Sallingberg, Spielleithen und Voitschlag.
Zwar finden sich in der Umgebung schon Besiedlungsspuren aus der Jungsteinzeit, eine erste ‚echte‘ Besiedelungsphase setzte erst im 8. Jahrhundert n. Chr. ein. Vom 10. bis ins 12. Jahrhundert hinein wurde die Gegend gezielt gerodet und besiedelt. Sallingberg besaß als alte Kirchsiedlung Wehrfunktion und war mit einem Lehensritter des Rodungsführers besetzt. Der Ort lag im Herrschaftsbereich der Herren von Senftenberg-Minn(en)bach (=Imbach). Das Landgericht oblag Gföhl.
1200 bezeugte ein Riwinus de Salinberge in einer Urkunde die Widmung eines neu gepflanzten Weingartens an das Stift Göttweig. 1269 übergaben Albero von Feldsberg und seine Gemahlin Gisela ihren Besitz Seligenperg dem Dominikanerinnenkloster Imbach bei Krems. Gleichzeitig wurde auch die Kirche Sallingberg dem Kloster Imbach gestiftet und verblieb in dessen Besitz bis zur Klosteraufhebung 1782.
Im Laufe des 14. Jahrhunderts wurde der Kirchort erweitert: An der südöstlichen Flanke des Kirchenhügels wurde ein rechteckiger Marktplatz errichtet, um den sich Handwerkerhäuser gruppierten. In der Reformationszeit war ein Großteil der Pfarre Sallingberg protestantisch. Der Pfarrer war verheiratet. Der Visitationsbericht des Ortes von 1630 vermerkt, dass sich alle – mit einer Ausnahme – wieder zur rechten Religion bekannten. Vermutlich im 18. Jahrhundert (oder bereits früher) verpachtete das Kloster Imbach die Jagdgerechtigkeit in Sallingberg an das Stift Zwettl.
1894 wurde die Raiffeisenkasse als „Spar- und Darlehenscassen-Verein für Lugendorf, Sallingberg und Umgebung“ gegründet. Im Jahre 1960 erhielt Sallingberg eine Wasserversorgungsanlage und eine asphaltierte Ortsdurchfahrt.
Am 1. September 1973 wurde Sallingberg zur Marktgemeinde erhoben und erhielt ein Marktwappen. Der Wappenschild zeigt einen rot-weiß-roten Bindenschild und davor den um 1500 entstandenen Tabernakelbildstock, das sog. gedrehte Kreuz, das sich am Ortseingang gegenüber dem Friedhof befindet.