Ortsgeschichte
Scheiblingkirchen im Pittental ist Sitz der Marktgemeinde Scheiblingkirchen-Thernberg in der Buckligen Welt. Seinen Namen erhielt der Mitte des 12. Jahrhunderts erstmals genannte Ort allerdings erst im 16. Jahrhundert, zuvor hieß er Puchberg. Die Umbenennung geht auf die kreisrunde romanische Kirche in der Ortsmitte zurück, für die im 14. Jahrhundert die Bezeichnung Scheiblkirchen aufkam. 1565/70 wurde erstmals das Dorf statt Puchberg Scheiblingkirchen genannt.
Die Kirche wurde von den Herren von Gleissenfeld errichtet und vor 1164, möglicherweise um 1147, gemeinsam mit der Kirche in Thernberg von Erzbischof Eberhard I. von Salzburg zu Ehren der Heiligen Maria Magdalena und Rupert geweiht, was das Patrozinium des hl. Rupert, Patron der Salzburger Kirche, erklärt. Die aus mächtigen Quadersteinen bestehende, romanische Rundkirche ist eine architektonische Besonderheit. In ganz Niederösterreich gibt es nur noch drei Bauten dieser Art: in Petronell, in der Ruine Starhemberg und in Markersdorf bei Neulengbach.
Seit Mitte des 15. Jahrhunderts war die Kapelle gemeinsam mit der Mutterpfarre Pitten dem Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg inkorporiert. 1783/84 wurde sie von der Pittener Pfarre abgetrennt und zur Pfarrkirche erhoben. Die Kirche wurde im 18. Jahrhundert im Inneren barockisiert (1754) und im 19. Jahrhundert um einen Glockenturm und einen Kapellenzubau erweitert. In den 1970er Jahren wurden Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert freigelegt.
1971 wurde Scheiblingkirchen mit Thernberg zur Marktgemeinde Scheiblingkirchen-Thernberg zusammengelegt und das Marktrecht von Thernberg auf Scheiblingkirchen übertragen.