Schönbach


Gemeinde Schönbach

Ortsgeschichte

Der 1351 urkundlich erstmals genannte Markt Schönbach gehörte im 14. Jahrhundert zur Herrschaft Rappottenstein. Bis ins 19. Jahrhundert sollte die Burg Rappottenstein die Geschichte des Ortes Schönbach prägen. Die Pfarre Maria Lichtmess entstand um 1300 als Filiale von Rappottenstein. Schon im 15. Jahrhundert war Schönbach wegen der Gnadenstatue „Maria Rast" ein beliebter Wallfahrtsort. Zwischen 1450 und 1457 ließen die Herren von Starhemberg, ab 1423 Nachfolger der Dachsberger auf Rappottenstein, die spätgotische, dreischiffige Hallenkirche errichten und stifteten um 1500 den Schönbacher Flügelaltar mit seinen fünf lebensgroßen Mittelschreinfiguren. Mit den beiden um 1520 entstandenen Seitenaltären besitzt die Kirche drei erhaltene gotische Flügelaltäre.

Infolge der Reformation war die Pfarre ab 1556 nicht mehr besetzt; bis Mitte des 17. Jahrhunderts waren mehr als 80 Prozent der Untertanen evangelisch. 1698 berief Gräfin Margarete Strattmann aus dem Haus Abensberg-Traun, Herrin auf Rappottenstein, den Orden der Hieronymitaner nach Schönbach und übergab ihnen die Kirche zur Betreuung, die ab 1700 wieder selbstständige Pfarrkirche wurde. Das an die Kirche angebaute Kloster dominiert bis heute das Ortsbild. Im Zuge des Klosterbaus erhielt die Kirche mehrere barocke Altäre, deren Altarbilder unter anderem vom so genannten Wiener Schmidt stammen. Die damalige barocke Ummantelung der gotischen Flügelaltäre wurde um 1900 wieder entfernt. Die von den Hieronymitanern geförderte Wallfahrt erlebte eine neue Blüte. Zu den prominentesten Besuchern gehörten die Kaiser Leopold I., Joseph I., Karl VI. und Franz I. Stephan mit ihren Familien, die sich auch in das Bruderschaftsbuch des Klosters eintrugen. Unter Joseph II. wurde das Kloster zwar aufgehoben, doch bestand die Ordensgemeinschaft noch bis zum Tod des letzten Ordenspriesters im Jahr 1828. Das Kloster wurde 1878 an die öffentliche Hand verkauft und zu einem Schulhaus umgebaut.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhielt Schönbach das Recht, vier Jahrmärkte (1819) sowie einen Wochenviehmarkt (1827) abzuhalten. Mit dem Decret des niederösterreichischen Landeschefs vom 7. Juli 1849 über die Durchführung der Gerichtsorganisation wurde der Gerichtsbezirk Schönbach eingerichtet. Der Gerichtsbezirk wurde allerdings bereit 1854 wieder aufgelöst und dem Gerichtsbezirk Zwettl zugewiesen. Mit Bescheid vom 14. März 1978 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Marktgemeinde ein Wappen: In einem blauen Feld ein silberner Schräglinks-Wellenbalken, der rechts oben von einem goldenen vierzackigen Stern, links unten von einem goldenen Ring begleitet wird. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Blau-Weiß-Gelb wurden genehmigt. Mit dem erstmals im Jahr 2000 veranstalteten „Europäischen Bauernmarkt" wurde die regionale Markttradition in einen europaweiten Rahmen gestellt.