Seebenstein


Gemeinde Seebenstein

Türkensturz

Um den Namen der markanten Felswand ranken sich Legenden aus der Zeit der Türkenjahre 1529 und 1532:
So wird berichtet, dass vereinzelte türkische Scharen auch in das Pittental vordrangen, aber von den Bauern aus Seebenstein, Gleissenfeld und Scheiblingkirchen abgewehrt werden konnten. Eine versprengte türkische Gruppe geriet in den Wald oberhalb von Seebenstein und hoffte, sich auf versteckten Pfaden in Sicherheit bringen zu können. In einiger Entfernung sahen sie ein Mädchen und ritten ihm nach. Das Mädchen floh bis an den Rand eines steilen Abgrunds. Dort sprang sie plötzlich zur Seite, und die weitergaloppierenden Türken stürzten in die Tiefe. Zur Erinnerung an diese Begebenheit sei die steile Felswand "Türkensturz" genannt worden.
Nach einer anderen Überlieferung soll im Jahr 1532 der Steirer Sebastian Schärtel von Burtenbach unter der Führung des Marktrichters von Leobersdorf mit 500 Leuten das Lager der Türken bei Pottenstein von der Rückseite angegriffen haben, um sie Pfalzgraf Friedrich bei Leobersdorf in die Arme zu treiben. Einige Türken konnten aber fliehen und brandschatzten die Gehöfte der Umgebung. Ein Bauernbursche aus Pitten, der spät abends im Wald Schlingen legte, sah sie vorüberziehen und konnte den nächstgelegenen Hof zwar noch warnen, doch war es bereits zu spät. Während die Leute ihre wertvollsten Sachen zusammenpackten, war das Haus schon von allen Seiten umstellt. Das Strohdach wurde in Brand gesteckt und die Bewohner starben in den Flammen. Die erzürnten Bauern griffen daraufhin die Türken an und drängten sie im dichten Nebel unbemerkt auf die steile Felswand zu. Die Türken stürzten in die Tiefe. Der Name der Felswand soll seither an die schreckliche Begebenheit erinnern.