Ortsgeschichte
Die Kremstaler Weinbaugemeinde Senftenberg besteht heute aus den Katastralgemeinden Imbach, Meislingeramt, Priel, Reichaueramt, Senftenberg und Senftenbergeramt. Bodenfunde belegen eine Altsiedlung aus neolithischer Zeit. Auf dem „Schanzriedl“ bestand eine Höhensiedlung.
Die Herkunft des Ortsnamens ist ungeklärt: Er könnte sich von einem „sanft ansteigenden Berg“ ableiten oder auch vom Personennamen Sanfto. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1197 mit Ruedeger de Senfenberc, der einem hochfreien Geschlecht entstammte. Er dürfte mit Rüdiger von Imbach identisch sein. Nach dem Tod des letzten männlichen Nachkommens gelangte die Herrschaft um 1200 durch Heirat an die Herren von Zebing (Zöbing) bzw. an die mit ihnen verschwägerten Gutrat. 1314 kauften die Wallseer die freieigene Herrschaft Senftenberg mit Zöbing und dem Patronat der Pfarren Senftenberg, Zöbing und Kuffern. Die Herrschaft wurde von Pflegern verwaltet. Zu Ausgang des 15. Jahrhunderts wechselte sie wieder ihren Besitzer: Als landesfürstliches Lehen gelangte sie 1483/89 in den Besitz der Grafen von Schaunberg. Nach dem Aussterben der Schaunbergs wechselte sie mehrfach ihren Besitzer. 1583 wurde der Ort zum Markt erhoben und erhielt ein Wappen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg 1645 von schwedischen Truppen zerstört und in der Folge nicht wieder aufgebaut. 1717 gelangten Burg und Herrschaft in den Besitz der Grafen von Starhemberg. Das Herrschaftsverhältnis endete mit der Aufhebung der Grunduntertänigkeit 1848.
Aus der Burgkapelle ging die heutige Pfarrkirche St. Andreas (um 1304) hervor, die als Wehrbau deutlich sichtbar auf einem Felsen in unmittelbarer Nähe zur (heutigen) Burgruine liegt, umgeben von einer Wehrmauer mit Rundtürmchen und Schießscharten. Der Bau ist spätgotisch und hat ein schönes Stabtor (1522) aufzuweisen. Zwischen 1570 und 1629 wirkten fast durchgängig protestantische Prädikanten in Senftenberg, die großen Zulauf von umliegenden Märkten und Dörfern hatten. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert. Sehenswert ist die barocke Statue des „Prager Jesulein“ am linken Seitenaltar.
Seit 1954 befindet sich in Senftenberg das erste Gesundheits- und Rehabilitationszentrum der Region. Sein Gründer Dr. Otto Nuhr gilt als Pionier im Bereich der hochfrequenten Elektrotherapie. Im Sommer 2018 wurde das neue NUHR Medical Center als Rehazentrum und Gesundheitshotel eröffnet.