Das Leopold-Figl-Observatorium
Das Leopold Figl-Observatorium auf dem Mitterschöpfl (882 m) verdankt sein Entstehen dem 600-Jahr Jubiläum der Universität Wien im Jahr 1965. Das Land Niederösterreich und der Bund taten sich für dieses großzügige Geschenk zusammen: Der Bund finanzierte das Teleskop und die Einrichtung, das Land Niederösterreich stellte das Grundstück zur Verfügung und die Geldmittel für den Bau. Der Platz am Mitterschöpfl verfügt über ideale Bedingungen: saubere Luft, geringe Lichtverschmutzung und häufig klare, trockene Nächte. Nach der Grundsteinlegung am 13. September 1966 konnte das Observatorium bereits am 25. September 1969 seiner Bestimmung übergeben werden. Landeshauptmann Leopold Figl, der gemeinsam mit dem damaligen Bundesminister Theodor Piffl-Percevic das Projekt initiierte, war es nicht mehr vergönnt die Grundsteinlegung zu erleben.
Bis heute besitzt das Observatorium das größte optische Spiegelteleskop Österreichs. Im Dezember 1970 konnte das Mehrzweck-Teleskop mit einem Hauptspiegeldurchmesser von 152 cm und 12,5 m Brennweite in Betrieb genommen werden. Heute verfügt es über eine moderne Teleskopsteuerung, die einen Betrieb von Wien aus ermöglicht. Seit 1979 gibt es im Observatorium ein zweites kleineres Teleskop: Das Teleskop – mit 60 cm Hauptspiegeldurchmesser und 5 m Brennweite – wurde am Institut für Astrophysik entwickelt und in der Institutswerkstätte gebaut. Gesteuert wurde es seit Inbetriebnahme durch eine Teleskopsteuerung, die am Institut entwickelt wurde. Heute dient das Observatorium in erster Linie der Beobachtung von „transienten“ Objekten – das sind Sterne oder Kometen, die ihre Helligkeit verändern.