Stockerau


Gemeinde Stockerau

Das Rathaus von Stockerau

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erlebte der Markt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Gemeinde entschloss sich daher im Jahre 1716, das repräsentative Haus des Johann Christoph Graf Puchheim aus der älteren Göllersdorfer Linie zu erwerben und als Rathaus zeitgemäß im barocken Stil umzubauen. 1738 wurde der Grundstein gelegt, zwei Jahre später konnte der Bau vollendet werden. Die Baukosten betrugen 10.399 Gulden, für die Gestaltung wurden 1583 Gulden aufgewendet. Ein Kremser Bildhauer schuf drei große Statuen, von denen eine die Gerechtigkeit mit Waage und Schwert darstellt. Den repräsentativen Ofen in der Ratsstube errichtete ein einheimischer Ofensetzer. Jacob van Schuppen malte ein großes Porträt Karls VI., Johann Georg Schmidt lieferte Bilder Maria Theresias und des Herzogs Franz von Lothringen.
Im neu gestalteten Teil des Rathauses wurden der Sitzungssaal, Archivräume und Magazine, vor allem für den Salzhandel, untergebracht. In dem vom Umbau nicht betroffenen Teil wurden auch Wohnungen eingerichtet. Eine davon wurde dem Syndikus der Stadt überlassen. Nachdem sich der Markt Stockerau 1749 freigekauft hatte, wurde die Gemeinde zum Grundherrn des Rathauses.
(Quelle: Landeschronik Niederösterreich, 2. Aufl. 1994, S. 233)