Süßenbach


Gemeinde Kirchberg am Walde

Ortsgeschichte

Südöstlich von Kirchberg am Walde, an der Straße, die einstmals über Ottenschlag und Großglobnitz nach Zwettl führte, liegt das Dorf Süßenbach. Der Ortsname könnte sich vom althochdeutschen Wort suozi (=süß) ableiten; die „Süße“ bezieht sich vermutlich auf die Qualität des Wassers.

Die Gründung des Ortes fällt in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts. Um 1163 schenkten Rudolf de Tanne mit seiner Gattin Jutta und Tuto, die Gattin des vermutlich kleinadeligen Guto von Suezenbach mit ihren sechs Söhnen und zwei Enkeln, dem Kloster Zwettl einen dort befindlichen Wehrhof. Aufgrund des Zensualenrechts hatten sie zu Lichtmess dem Stift jährlich 5 Pfennig zu entrichten. Im Zwettler Urbar wurden zum Jahr 1280 ein Lehen und eine Hofstatt in Süzenpach verzeichnet. Als zehn Jahre später Albero von Kirchberg einen Jahrtag (= Gedächtnismesse) stiftete, überließ er dafür dem Stift Zwettl u.a. Einkünfte in Süßenbach. Herzog Albrecht III. belehnte schließlich 1380 Hensel Ruemer mit dem Wehrhof. Der Ansitz ist nicht mehr nachweisbar.  

Nach der Beschreibung der Ansiedlung bei Schweickhardt in seiner Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Enns, 1839 erschienen, verfügte die Ansiedlung über 68 Häuser, in denen 85 Familien wohnten. Der Viehstand belief sich auf 6 Pferde, 102 Ochsen, 90 Kühen und 181 Schafen. Die Böden waren nur mittelmäßig ertragreich. Die Landbauern bauten in erster Linie Korn und Hafer an. An Gewerben und Handwerken waren 1 Müller, 1 Bäcker, 1 Schneider, 1 Schuster und 1 Schmied vertreten.

Die 1495 erstmals urkundlich erwähnte Kirche, die der hl. Margaretha geweiht ist – eine Filiale von Kirchberg am Walde – wurde im Zuge der Pfarrreformen Josephs II. 1784 eine eigenständige Pfarre. Nachdem Herzog Peter Ludwig von Blacas d’Aulps 1836 die Herrschaft Kirchberg am Walde erworben hatte, kümmerte er sich auch sogleich auch um einen Um- bzw. Neubau der alten Kirche in Süßenbach. Die Fertigstellung 1840 erlebte er nicht mehr. Senkrecht zur bisherigen Bauachse wurde ein neues Langhaus errichtet. Die alten Chor- und Eingangsteile wurden zu Seitenkapellen. Erst 1899 führte man den Bau des Turmes und der Sakristei aus.

Nach der Aufhebung der Grundherrschaft konstituierte sich Sießenbach 1850 mit 418 Einwohnern zu einer eigenen Gemeinde. Im Zuge der Gemeindestrukturverbesserung schloss sich Süßenbach 1972 der Marktgemeinde Kirchberg am Walde an.