Thaya (Wüstung Hard)


Gemeinde Thaya

Die mittelalterliche Wüstung Hard

Vier Kilometer östlich von Thaya im Harder-Wald liegen die zwei mittelalterlichen Dorfwüstungen Hard und Kleinhard. Die im Spätmittelalter aufgegebenen Siedlungen entstanden im Zusammenhang mit der Besiedlung des Gebietes um Thaya im 12. und 13. Jahrhundert.
Im älteren Kleinhard bzw. "Hard minor", der Vorgängersiedlung von Hard, wurde ein gemauerter Bau freigelegt, bestehend aus "Turmhaus" und anschließendem Saalbau, der vermutlich Sitz eines niederen Adeligen war. Im Zuge der zweiten Rodungsphase in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts übernahm Hard die Funktion des älteren Kleinhard als Zentrum, wo ein mit Wall und Graben leicht befestigtes Dorf mit zehn Hofstellen und einem befestigten Sitz ergraben wurde.
Hard wird 1369 das letzte Mal genannt und wurde vermutlich um 1435 endgültig aufgegeben. Obwohl die Aufgabe offenbar keine gewaltsamen Ursachen hatte, könnte sie im Zusammenhang mit den Hussitenkämpfen im Jahr 1431 stehen. 1596 wird Hard nur noch als öder Ort genannt. 1975 wiederentdeckt, ist Hard durch die seit 1977 durchgeführten archäologischen Grabungen die bestdokumentierte mittelalterliche Ortswüstung in Österreich. Eine Grabungsdokumentation wird im Heimatmuseum Thaya gezeigt.