Traismaurer Krippenspiel

Beim Traismaurer Krippenspiel handelt es sich um ein die Heilsgeschichte erzählendes Weihnachtsspiel, das alljährlich im Advent unter Verwendung von Stabpuppen aufgeführt wird. Um 1810 schuf der Handschuhmacher Ferdinand Scheibl die endgültige Fassung dieses Krippenspiels. Der Volkskundler Raimund Zoder bewahrte das Krippenspiel durch die Aufzeichnung der Melodien und Texte 1919/20 vor der Vergessenheit, und so gelangt das Krippenspiel als Einziges in Niederösterreich noch heute zur Aufführung. Verwendet werden Bühne und Stabfiguren aus dem Jahr 1931, die angefertigt wurden, um Originalbühne und Originalstabpuppen aus der Zeit um 1810 zu schonen. Diese ältere, wesentlich kleinere Guckkastenbühne wurde mit buntem Papier beklebt, im hinteren Teil befindet sich ein aus Papiermaché modellierter Berg in dem sich das „Kripperl“ befindet. Die Originalfiguren unterscheiden sich nicht nur in der geringeren Größe von den derzeit in Verwendung stehenden Stabfiguren, sondern auch darin, dass ihre Köpfe nicht aus Holz sondern aus Wachs gefertigt wurden. Alte wie neue Figuren tragen farbige, teils reich verzierte Stoffgewänder. Die mittlerweile restaurierte Originalbühne aus dem frühen 19. Jahrhundert wird gemeinsam mit einigen der alten Krippenfiguren seit 2008 in einem eigens adaptierten Raum des Stadtmuseums Traismauer präsentiert.