Traunfeld


Gemeinde Hochleithen

Ortsgeschichte

Nordwestlich des Hochleithenwaldes liegt an den Ufern des Kehrbaches das Grabendorf Traunfeld. Die Gegend rings um Hochleithen ist uralter Siedlungsboden. Dies bezeugen zahlreiche Funde, so Steinwerkzeuge aus der jüngeren Steinzeit, Funde aus Bronze- und Eisenzeit sowie Funde aus der Römerzeit auf dem Scheibenberg in Traunfeld. Die erste urkundliche überlieferte Nennung als Druchueld fällt in das ausgehende 12. Jahrhundert. Um 1254 findet Traunfeld als Drouchvelde in den Urbaren des Passauer Bischofs Otto von Lonsdorf (1254–1265) Erwähnung, gemeinsam mit dem Monte Sancto – dem Heiligenberg. Schuster leitet den Ortsnamen von druch/Trauch (= Falle, Schlinge zum Tierfang) ab, bezeichnet also eine Flur, in der Tierfallen ausgelegt waren. 

Traunfeld gehörte wie Hautzendorf zur Pfarre Heiligenberg. Deren Vikar hatte seit 1724 seinen Sitz in Traunfeld. Erst 1797 wurde eine dem hl. Johannes Nepomuk geweihte kleine Filialkirche in Traunfeld errichtet – ein schlichter spätbarocker Bau mit einem Dachreiter über der Westfassade. Ab 1815 bis 1836 hatte der Tiroler Freiheitskämpfer Pater Joachim Haspinger das Vikariat inne. Während seiner Amtszeit wurde der Pfarrhof errichtet, dessen Bau er finanziell unterstützte. In der Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens beschrieb Schweickhardt Traunfeld als Dorf von 76 Häusern, in denen 93 Familien (201 männliche, 197 weibliche Personen, nebst 30 schulfähigen Kindern) lebten. Der Viehstand belief sich auf 23 Pferde, 79 Kühe, 99 Schafe und 45 Schweine. Die Einwohner lebten vom Wein- und Ackerbau. Der Ort war zu dieser Zeit noch am Heiligenberg eingepfarrt. Während des Einfalls der preußischen Armee nach der verlorenen Schlacht bei Königgrätz 1866 lagerten 19.000 Soldaten in Traunfeld, Wolfpassing und Bogenneusiedl. In ihrem Gefolge brach auch hier wie in vielen Gebieten des Weinviertels die Cholera aus und forderte ihre Opfer. 1884 erhielt Traunfeld einen eigenen Friedhof. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Toten noch auf dem Friedhof in Heiligenberg bestattet; der „Totenweg“ erinnert noch heute daran. Die Errichtung einer Schule erfolgte 1887.

Mit 1. Jänner 1971 schlossen sich die Gemeinden Bogenneusiedl, Wolfpassing und Traunfeld zur Großgemeinde Hochleithen zusammen. Mit Bescheid vom 11. Mai 1982 verlieh die NÖ Landesregierung der Gemeinde ein Wappen: In einem gespaltenen Schild vorne in Rot eine aus der Schildesteilung wachsende halbe silberne Kruke, hinten in Blau drei linear gestellte, aus dem Schildesfuß emporsteigende goldene Ähren. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Rot-Weiß-Blau wurden genehmigt. Am 9. Mai 2002 wurde das neu errichtete Gemeindezentrum Hochleithen in Traunfeld feierlich eröffnet. Es beherbergt die Gemeindeverwaltung, die Raiffeisenkasse, die Praxis des Gemeindearztes und die Freiwillige Feuerwehr. Anlässlich der 200-Jahr Feiern zum Tiroler Freiheitskampf wurde 2009 im ersten Stock des Pfarrhofes eine Ausstellung zum Leben und Wirken von Pater Joachim Haspinger eingerichtet.