Weißenbach


Gemeinde Gastern

Ortsgeschichte

Weißenbach in der Marktgemeinde Gastern entwickelte sich aus einem im 12. Jahrhundert entstandenen Angerdorf, das in der um 1290 verfassten Prima Fundacio des Stiftes St. Georgen an der Traisen (später Herzogenburg) genannt wird, was auf die Grundherrschaft des Klosters verweist.

In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstand in Weißenbach ein adeliger Sitz. Als erstes Mitglied des örtlichen Adelsgeschlechts erscheint 1142 urkundlich Hetel von Wizenbach. Auch für das 14. Jahrhundert sind zahlreiche Personen nachweisbar, die sich nach Weißenbach benannten. Die nicht mehr erhaltene Burganlage befand sich auf einer erhöhten Terrasse am nördlichen Ortsausgang.

Die Überlieferung der Herrschaftsgeschichte ist sehr lückenhaft. Im 14. Jahrhundert wurde der Ort von den Puchheimern erworben (1344), zwischen 1521 und 1622 waren die protestantischen Peuger Besitzer der Herrschaft, von 1628 bis 1706 sind die Truckmiller nachweisbar. Die Zusammenlegung mit der Herrschaft Heidenreichstein 1740 führte schließlich zum Abbruch des Schlosses im Jahr 1787. Von dem einst stattlichen, von Georg Matthäus Vischer abgebildeten Schloss haben sich nur geringe Mauerreste erhalten.

Ein besonderes Zeugnis mittelalterlicher Sakralarchitektur ist die kleine, einheitlich spätgotische Filialkirche St. Andreas. Die zweischiffige Hallenkirche aus unverputztem Bruchsteinmauerwerk wurde um 1400 bzw. in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut. Zu ihrer Ausstattung gehört eine spätgotische Steinkanzel sowie ein Flügelaltar aus dem frühen 16. Jahrhundert, der dem "Meister der Brucker Martinstafel" zugeschrieben wird.