Stadtbrand von 1834
Am 8. September 1834 ereignete sich in Wiener Neustadt eine Brandkatastrophe. Das Großfeuer war in einer der Scheunen vor dem Neunkirchner Tor ausgebrochen, vermutlich durch unvorsichtiges Hantieren mit einer Pfeife. Der Sturm trug das Feuer über die Mauern in die Stadt, wo die großteils mit Holzschindeln gedeckten Häuser sofort erfasst wurden. Etwa 500 Bürgerhäuser brannten vollständig aus, 47 Menschen kamen ums Leben, Tausende wurden obdachlos. Schwere Schäden erlitten auch die öffentlichen Gebäude. So wurde der zweite Stock des Rathauses zerstört, die Glocken des Doms stürzten herab und das Kirchendach des Neuklosters brannte ab. Aus allen Teilen der Monarchie kam Hilfe zur Beseitigung der Schäden und Linderung der Not. Komponisten und Dichter stellten den Erlös ihrer Werke zur Verfügung.
Der Stadtbrand war die zweite Brandkatastrophe in Niederösterreich innerhalb von zwei Jahren. Im Jänner des Vorjahres wütete in St. Pölten ein Großbrand. Unmittelbare Folge der durch die Holzbauweise begünstigten Brände war die Verbesserung der Bauvorschriften. Künftig sollten die Hausdächer nur mehr mit Ziegeln gedeckt und die Rauchfänge besser gemauert werden.
(Quelle: Landeschronik Niederösterreich, 2. Aufl. 1994, S. 287)