Wiener Neustädter Kanal
Mit dem Bau des Wiener Neustädter Schifffahrtskanals wurde im Sommer 1797 nach Ende des Ersten Koalitionskriegs gegen Napoleon. Hauptziel war, den Transport von Kohle und Brennmaterial nach Wien zu verbilligen.
Der Kanal führte von Wien über Laxenburg, Guntramsdorf, Baden und Sollenau nach Wiener Neustadt und war durch 52 Schleusen befahrbar gemacht worden. Nach einer sechsjährigen Bauzeit wurde er am 12. Mai 1803 in Betrieb genommen. Um 5 Uhr früh fuhr ein Schiffszug von Wien ab, lud in Guntramsdorf Ziegel und traf am folgenden Tag nachmittags in Wiener Neustadt ein. Am dritten Tag konnte er mit einer neuen Ladung die Rückfahrt nach Wien antreten. "Aufwärts" wurden die Frachtkähne von Pferden gezogen. Transportiert wurde vor allem Steinkohle, aber auch Ziegeln und Baumaterial. Durch die wesentlich leistungsfähigere Bahn wurde der Kanal allerdings nach wenigen Jahrzehnten unwirtschaftlich.
(Quelle: Landeschronik Niederösterreich, 2. Aufl. 1994, S. 267)