Ortsgeschichte
Südlich der Stadt Waidhofen an der Thaya liegt der Markt Windigsteig auf einem zum Thauabach abfallenden Gelände. Der Thauabach ist einer der Hauptzubringer der Thaya und mündet unweit des Ortes in diese. Ab 1284 wird in den Urkunden ein Konrad de Windistreig (Chunrad d. Windischteier, Konrad von Windistei) genannt. Seine Burg bzw. die seiner Nachfolger befand sich an der Stelle des heutigen Pfarrhofes, der gemeinsam mit der Pfarrkirche auf einem niedrigen Hügelsporn oberhalb des Marktplatzes liegt. Der Pfarrhof geht in seinen ältesten Bauteilen vermutlich auf einen Ausbau dieser wehrhaften Anlage durch Kraft von Helmsau, dem damaligen Inhaber der Herrschaft Meires zurück. 1562 hatte er vom Stift Zwettl die Erlaubnis dazu erhalten. Nach 1677 erfolgte der Umbau zum Pfarrhof. Der Pranger mit Rolandfigur auf dem Marktplatz erinnert noch heute an das Marktrecht, das zumindest seit dem Jahr 1389 bestand.
Die dem hl. Laurentius geweihte Kirche ist eine kuenringische Gründung. 1303 ging das Patronatsrecht an das Stift Zwettl über, dem es 1399 inkorporiert wurde. Die erste urkundliche Nennung als Pfarre datiert in das Jahr 1330. Während der Hussitenkriege wurde die Kirche schwer beschädigt. Nach der 1437 vollzogenen Weihe wurde der Neubau 1469 erweitert. Im 17. Jahrhundert erfolgte ein barocker Neubau. Die heutige spätbarocke Ausstattung stammt aus der 1786 aufgelassenen Wallfahrtskirche Rafinsberg. Das alte Rafingsberger Gnadenbild einer schmerzhaften Muttergottes befindet sich nun auf dem Hauptaltar.