Ortsgeschichte
Die im Tullner Feld gelegene Gemeinde Zeiselmauer wurde im 10. Jahrhundert erstmals genannt, die Besiedlungsgeschichte reicht allerdings bis in römische Zeit zurück.
Der mittelalterliche Ortskern von Zeiselmauer entstand im Bereich des ehemaligen Römerlagers. Freigelegte, noch aufrecht stehende Mauerteile vermitteln das Bild einer monumentalen römischen Befestigungsanlage am Donaulimes. Über den Resten des römischen Kommandogebäudes erhebt sich heute die gotische Pfarrkirche „Unbefleckte Empfängnis Mariä", auch der Körnerkasten der Passauer Bischöfe (16. Jahrhundert) wurde auf römischen Grundmauern errichtet und verfügt über ein im Jahr 1581 eingebautes Kastentor des antiken römischen Kastells.
Das Bistum Passau hatte Zeiselmauer bereits im 9. Jahrhundert als ersten Mittelpunkt ihres neu gegründeten Territoriums im östlichen Tullnerfeld gewählt. Der Stifter des Klosters Göttweig, Bischof Altmann von Passau, verstarb 1091 in Zeiselmauer. Der Verwaltungssitz des Bistums Passau wurde im 15. Jahrhundert nach Königstetten verlegt, insbesondere deshalb, weil die Donau zunehmend nach Süden zu drängen begann und für Zeiselmauer die Gefahr bestand, überschwemmt zu werden.
Die Donauregulierung in den 1870er Jahren und die Eröffnung der Franz-Josefs-Bahn 1871 begünstigten die Entwicklung Zeiselmauers, die Bevölkerungszahlen stiegen kontinuierlich; es entstand der Ortsteil Neu-Zeiselmauer. Mit Bescheid vom 15. Februar 1994 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Gemeinde ein Wappen: Ein geteilter Schild, oben in Gold ein wachsender roter Wolf, unten in Blau eine goldene Zinnenmauer mit einem von zwei gequaderten Türmen flankierten offenen Tor. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Blau-Gelb-Rot wurden genehmigt. Die zunehmende Siedlungstätigkeit führte in den letzten Jahren zu einem allmählichen Zusammenwachsen der Ortsgebiete von Zeiselmauer und Wolfpassing.