Weihbischof Florian Kuntner


*22.3.1933 bis †30.3.1994

Biographie

Der beliebte Weihbischof der Erzdiözese Wien (1977-1994) wurde in Kirchberg am Wechsel geboren und besuchte das Knabenseminar Hollabrunn. Nach der Matura  1952 trat er in das Wiener Priesterseminar ein und studierte Theologie. Am 29. Juni 1957 wurde er zum Priester geweiht und war in den folgenden Jahren als Kaplan in Gerasdorf, Wien-Atzgersdorf und Puchberg am Schneeberg sowie als Studienpräfekt im Knabenseminar Hollabrunn tätig. 1962 wurde er Pfarrer von Piesting, 1971 Propstpfarrer von Wiener Neustadt.
Neben seiner Tätigkeit in der Pfarrseelsorge war er auf diözesaner Ebene seit 1969 als Bischofsvikar für das Vikariat unter dem Wienerwald im Einsatz (bis 1987). 1977 wurde er von Papst Paul VI. zum Weihbischof von Wien und Titularerzbischof von Hirina ernannt und am 20. November gemeinsam mit Helmut Krätzl im Wiener Stephansdom von Kardinal Franz König zum Bischof geweiht. Als Wahlspruch wählte er sich "Sorge um die Gemeinden".
Als Priester und Bischof galt Florian Kuntners Einsatz stets den Ängsten und Sorgen der Menschen und, eng damit verbunden, einer offenen, auf die Menschen zugehende Kirche, woran auch der "Florian Kuntner- Gedenkstein für eine offene Kirche" im Zugangsbereich der Piestinger Pfarrkirche erinnert. Durch die Übernahme der diözesanen Missionsagenden lag der Schwerpunkt seiner Aktivitäten besonders auf den Anliegen und Nöten der ärmeren Länder. Er war Direktor der Päpstlichen Missionswerke, Präsident der bischöflichen Kommission "Iustitia et Pax" sowie der katholischen Friedensbewegung "Pax Christi" und ab 1987 Bischofsvikar für Mission und Entwicklungshilfe. Sein Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit, Humanität und Solidarität machte ihn weit über die Grenzen Österreichs als Anwalt der Armen bekannt.
Weihbischof Florian Kuntner starb 1994 knapp nach seinem 61. Geburtstag an einer Tropenkrankheit, die er sich auf einer Afrikareise zugezogen hat. Seit 2007 wird jährlich der Florian Kuntner-Preis für Pfarr- und Projektpartnerschaften in armen Ländern verliehen.