Biographie
Der in Wien geborene Maler Josef Mikl ist untrennbar mit der österreichischen Kunst der Nachkriegszeit verbunden. Er gehörte zu jener Künstlergeneration, die für die Entwicklung der abstrakten Malerei in Österreich verantwortlich war.
Nach seiner Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt (1946-1948) und dem Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien (1949-1956) gründete Mikl 1956 gemeinsam mit seinen Kollegen Hollegha, Prachensky und Rainer die Gruppe Galerie St. Stephan, die zum Zentrum der modernen Malerei wurde und die neuen Strömungen aus Frankreich und Amerika aufnahm. Er war Art-Club Mitglied und vertrat 1968 Österreich auf der Biennale in Venedig. Ein Jahr später wurde er an die Akademie der bildenden Künste berufen, wo er bis 1997 lehrte. Er übernahm zunächst die Meisterschule für Malerei und 1972 die Meisterschule für Naturstudien.
Das bestimmende Thema in Mikls Werk ist, nach seinen eigenen Worten, immer der Körper; das darüber gelegte Form- und Farbspiel ist die künstlerische Durchführung. Unter diesem Spiel tritt der Körper kaum mehr in Erscheinung. Der Gegenstand kann im fertigen Bild bis zur Unkenntlichkeit zurücktreten, auf ihn verweist oft nur mehr der Bildtitel. Signifikant für seine Bilder sind leuchtende Gelb-, Orange-, und Rottöne. Von herausragender Bedeutung sind Mikls großformatige Arbeiten, wie das große Wandbild in St. Virgil in Salzburg (1975/76) und das monumentale Deckengemälde (404 qm) und die 22 Wandbilder (214 qm) für den abgebrannten Redoutensaal der Wiener Hofburg, die 1994 bis 1996 entstanden.
1964 schuf er die Glasfenster für die Kirche in Aderklaa ( http://www.josef-mikl.com/aderklaa-niederoesterreich-1964).
Josef Mikl gilt als einer der bedeutendsten Künstler der österreichischen Kunst nach 1945. Der Wegbereiter der Avantgarde starb 2008 im 79. Lebensjahr in Wien an einem Krebsleiden.