Herzog Leopold I.


*1290 bis †28.2.1326

Biographie

Herzog Leopold I. war der dritte Sohn König Albrechts I. und der Elisabeth von Görz-Tirol und ein Bruder Rudolfs III., Friedrichs des Schönen, Albrechts II., Heinrichs und Ottos "des Fröhlichen". Nach der Ermordung seines Vaters 1308 übernahm er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Friedrich die Regierung der habsburgischer Länder.

Der als klein, grazil und lebhaft beschriebene Leopold wurde von den Zeitgenossen als eigentlicher Leiter der habsburgischen Familienpolitik und als treibende Kraft hinter dem Kampf seines älteren Bruders Friedrich um den Königsthron gesehen. Er war Herr der österreichischen Vorlande und widmete sich zunächst der Verfolgung und Bestrafung der Mörder seines Vaters. Politisch verfolgte er die habsburgisch-luxemburgische Annäherung und nahm am Romzug des luxemburgischen Königs Heinrich VII. teil, musste aber wegen einer Erkrankung vor Brescia vorzeitig heimreisen.

Als entschiedener Gegner der Wittelsbacher betrieb er die Königswahl seines Bruders Friedrich gegen Herzog Ludwig von Oberbayern (Ludwig der Bayer). Friedrich wurde am 19. Oktober 1314 von der Minderheit der Kurfürsten gewählt, der Wittelsbacher einen Tag später durch die Mehrheit. Im Jahr darauf (15. November 1315) erlitt das von Leopold geführte Ritterheer bei Morgarten gegen die Eidgenossen eine schwere Niederlage, die seine politische Position in dem der Doppelwahl folgenden Thronstreit schwächte. In der Entscheidungsschlacht bei Mühldorf (28. September 1322) konnte er sein Heer nicht rechtzeitig mit dem seines Bruders vereinen. Sie endete mit der Niederlage und Gefangennahme Friedrichs des Schönen, für dessen Freilassung sich Leopold energisch engagierte. Durch seinen Einsatz kam es im September 1325 zur Versöhnung der Gegenkönige, Friedrich wurde formell als Mitkönig anerkannt, ohne an den Regierungsgeschäften beteiligt zu sein. Wenige Monate später starb Leopold an einem Herzversagen und wurde in Königsfelden beigesetzt. 1770 wurden die Gebeine nach St. Blasien und 1809 nach St. Paul im Lavantteil überführt.

Seit 1315 war Leopold mit Katharina von Savoyen, der Tochter des Grafen Amadeus V., verheiratet, die politisch sehr interessiert war. Sie starb 1336 und wurde in Königsfelden beigesetzt. Ihre beiden Töchter Katharina und Agnes wurden von Albrecht II., Leopolds jüngerem Bruder, standesgemäß verheiratet, die eine 1338 mit Enguerrand de Coucy, die andere 1339 mit Boko II. von Fürstenberg und Schweidnitz.