Jakob Franz Kern


*11.4.1897 bis †20.10.1924

Biographie

Der selige Jakob Kern war Prämonstratenser des Stiftes Geras. Er entstammte einer Wiener Arbeiterfamilie - sein Vater war Nachtportier des Eislaufvereins - und wurde auf den Namen Franz Alexander getauft. Er besuchte das Knabenseminar in Hollabrunn und trat 1912 in den Dritten Orden des heiligen Franziskus ein. Im Ersten Weltkrieg machte er die Offiziersausbildung in Vöcklabruck und war zunächst Soldat des 59. Infanterie-Regimentes und dann des 4. Tiroler Kaiserjäger-Regiments. Infolge einer schweren Verwundung - Lungen- und Leberdurchschuss - wurde er vom Militärdienst befreit und trat in das Wiener Priesterseminar ein, kam aber 1918 trotz seiner Lungenbeschwerden wieder zu seiner Einheit.

Nach Ende des Krieges kehrte Kern in das Priesterseminar zurück, studierte Theologie und trat im Alter von 22 Jahren 1920 in das Stift Geras ein, wo er den Namen Jakob annahm und ein Jahr später die einfache Ordensprofess über Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam ablegte. Am 23. Juli 1922 wurde er von Kardinal Piffl zum Priester geweiht. In seinen letzten beiden Lebensjahren widmete er sich mit großem Eifer der Seelsorgearbeit. Ab 1923 nahmen seine Lungenbeschwerden zu. Beständige Eiterabsonderungen aus der Brustgegend machten eine Operation erforderlich. In Hollabrunn wurden ihm - nur bei lokaler Betäubung - vier Rippen entfernt. Seine Schmerzen betrachtete er als stellvertretendes Sühneopfer. Nach einem Kuraufenthalt in Meran war er wieder als Seelsorger tätig, musste sich aber im Herbst 1924 im Wiener AKH erneuten Operationen unterziehen. Er litt furchtbare Schmerzen, nahm aber nie ein schmerzstillendes Mittel. Jakob Kern konnte nicht mehr gerettet werden, er starb am Oktober im Alter von nur 27 Jahren in Wien. An seinem Todestag sollte er seine ewigen Gelübde ablegen.

1956 wurde seine sterbliche Hülle vom Ortsfriedhof in die Stiftsbasilika umgebettet und der Seligsprechungsprozess eingeleitet, der nach mehr als 40-jähriger Prüfung 1997 im Beisein von Johannes Paul II. seinen feierlichen Abschluss fand. Gedenktag ist der 20. Oktober.