Hermann Broch


*1.11.1886 bis †30.5.1951

Biographie

Der bedeutende Dichter und Kulturphilosoph wurde in Wien geboren. Er ergriff zuerst den Beruf des Textilingenieurs und leitete in den Jahren 1916 bis 1927 ein Textilunternehmen in Teesdorf bei Baden, studierte dann jedoch Philosophie und Mathematik. 1938 emigrierte Broch nach kurzer Inhaftierung in die USA, wo er im Jahr 1950 zum Honorary Lecturer an der Yale University bestellt und zum Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen wurde.

Broch entwickelte durch seine philosophischen Überlegungen in der Romantrilogie "Die Schlafwandler" (1932) eine neue Erzählform, in der er seine Theorie vom Wertezerfall einband. Er setzte sich mit Massenpsychologie ("Massenwahntheorie", posthum 1979) und der Verantwortung des Dichters in Krisenzeiten ("Der Tod des Vergil", 1945) auseinander und engagierte sich kurzzeitig im Rahmen des Völkerbunds. In seinen kulturphilosophischen Essays verband Broch soziale und politische Phänomene mit ethischen Fragen ("Das Böse im Wertsystem der Kunst", 1933).

Im Rathaus der Marktgemeinde Steinfelden-Teesdorf befindet sich ein Gedenkraum mit verschiedenen Erinnerungsstücken: Arbeitszimmer mit Schreibtisch, Möbel, Gemälde, Kleidungsstücke, sämtliche Werke, Fotos und andere Dokumentationen.