Ernst Schmidt jun.


*28.11.1938 bis †9.2.1988

Biographie

Der in Hadersdorf am Kamp geborene Film- und Videokünstler erfuhr seine Ausbildung an der Handelsschule zum kaufmännischen Angestellten. Danach besuchte er die Wiener Filmschule an der Akademie für Musik und darstellende Kunst, wo er Hans Scheugl kennen lernte. Seit dem Jahr 1963 war er selbstständiger Filmemacher und drehte bis 1986 über 50 Kurzfilme. In diese Zeit fiel die Bekanntschaft mit Kurt Kren und Ferry Radax. 1966 bis 1969 arbeitete Schmidt in Deutschland, Österreich und der Schweiz als Filmkritiker. Er veröffentlichte zahlreiche theoretische Werke zum Avantgardefilm, brachte 1964 zwei Nummern der Filmzeitschrift "Caligari" heraus und war 1968 Gründungsmitglied der Austria Filmmakers Cooperative sowie 1970 Mitorganisator der Retrospektive "Neuer Österreichischer Film" im Rahmen der Viennale.

Grundlegende publizistische Arbeit ist ein Standardwerk über Avantgarde-, Experimental- und Undergroundfilm. Die "Subjektgeschichte des Films" (mit Hans Scheugl) und andere Veröffentlichungen bildeten den Grundstein für jede Beschäftigung mit dem Thema. Schmidt arbeitete lebenslang an einem umfassenden Lexikon über den Film, dessen 82.000 bis 90.000 Archivalien verschiedener Art und Herkunft den Kern des Nachlasses darstellen, zu dem auch ein Teil der persönlichen Bibliothek Schmidts im Umfang von etwa 1.400 Büchern gehört. Sein Nachlass wird von SYNEMA (Gesellschaft für Film und Medien) verwaltet und wissenschaftlich aufgearbeitet. Gestorben ist Schmidt 1988 in Wien.