Ritter Hieronymus Beck von Leopoldsdorf


*1525 bis †28.11.1596

Biographie

Hieronymus Beck, Sohn des späteren niederösterreichischen Kanzlers Ritter Markus Beck, setzte den von seinem Vater begonnenen Aufstieg der Familie fort. In engster Nähe zum Hof gemeinsam mit den königlichen Kindern erzogen, studierte er an der Universität Padua und wurde 1555 niederösterreichischer Kammerrat, 1563 Hofkammerrat und 1568  Oberster Proviantmeister in Ungarn. 1554 erwarb er die Herrschaft Niederwaltersdorf, 1572 Herrschaft und Schloss Ebreichsdorf, wo er auch starb.
Hieronymus Beck gilt als einer der typischen Vertreter der Adelskultur seiner Zeit und war wahrscheinlich eine der gebildetsten Persönlichkeiten des niederösterreichischen Adels. Er beherrschte mehrere Sprachen und kam auf seinen ausgedehnten Bildungsreisen bis nach Ägypten. Die von seinen Reisen mitgebrachten alttürkischen Chroniken fanden in der Gelehrtenwelt große Beachtung und gehören zu den wichtigsten Quellen der osmanischen Geschichte. Er war ein angesehener Sammler archäologischer Funde und besaß eine bedeutende humanistische Bibliothek. Seine berühmteste Sammlung ist das Becksche Porträtbuch (nach einem späteren Besitzer auch Lambergsches Porträtbuch), ein 320 Seiten umfassender Codex mit Kopien von insgesamt 235 Bildnissen. Die Deckfarbenbilder zeigen vorwiegend Herrscher aus verschiedenen Ländern, aber auch Mitglieder des Adels sowie Wiener Bürger.
Nach der Erhebung seines Vaters zum Ritter war Hieronymus Beck jenes Mitglied der Familie, das in den Herrenstand hineinwuchs und seinen Söhnen den Aufstieg in den Hochadel ebnete, die zu Freiherren erhoben wurden.