Josef Munggenast


*5.3.1680 bis †3.5.1741

Biographie

Der bedeutende Baumeister des niederösterreichischen Barock wurde 1680 in Schnann in Tirol geboren. Josef Munggenanst war der Neffe und bedeutendste Mitarbeiter von Jakob Prandtauer, nach dessen Tod (1726) er mehrere von diesem begonnene Bauten, darunter Stift Melk, Stift Herzogenburg, die Wallfahrtskirche Sonntagberg und die Propstei St. Pölten. Ab 1718 war er Stiftsbaumeister von Seitenstetten, 1722 von Zwettl und ab 1730 von Melk, wo er die Barockisierung vollendete. 
Sein von Jakob Prandtauer geprägter Stil zeichnet sich in der Fassadengestaltung besonders durch Betonung der Fläche und Formenklarheit aus. Er schuf in Niederösterreich zahlreiche Kirchen- und Klosterbauten, mehrere Altäre, weiters Meierhöfe und Bürgerhäuser in St. Pölten und Retz sowie Straßen-, Brücken-, Wasser- und Festungsanlagen.
Bemerkenswerte Ergebnisse brachte seine Zusammenarbeit mit Matthias Steinl an der Dürnsteiner und der Zwettler Stiftskirche. Zu seinem Hauptwerk, das gegen Ende stilistisch schon zum Rokoko tendiert, zählen weiters die Umbauten der Stifte Geras und Altenburg sowie der fast völlige Neubau von Stift Seitenstetten. Seine beiden Söhne Franz (1724-1748) und Matthias (1729-1798) erbten sein Talent und wurden ebenfalls Baumeister. Munggenast starb 1741 in St. Pölten.