Franz Karl Frieberth (Friberth)


*7.6.1736 bis †6.8.1816

Biographie

Der in Wullersdorf geborene, hoch angesehene Komponist war der Sohn eines Schulmeisters. Wie seine älteren Brüder Johann Joseph, der Kapellmeister am Bischofshof in Passau wurde, und Thomas Frieberth, der als Prämonstratenser des Stiftes Geras geistliche Musik komponierte, schlug auch er eine - sehr erfolgreiche - musikalische Laufbahn ein.
Franz Karl erhielt möglicherweise im Stift Geras eine Ausbildung als Sängerknabe und ging anschließend nach Wien. 1759 wurde er als Hof-Musicus und Tenorist in der Kapelle des Fürsten Esterházy in Eisenstadt angestellt und wirkte ab 1763 gemeinsam mit seiner Frau Magdalena, einer Sängerin, die er in Eisenstadt kennen gelernt hatte, bei den in Eisenstadt, Kittsee, Pressburg und Eszterháza veranstalteten Opernaufführungen mit. Ihre glanzvollsten Erfolge feierten sie in den Opern des damaligen Vizekapellmeisters Joseph Haydn, der ihnen bis 1776 in allen seinen Opern die Hauptrollen gab.

Ab 1770 konzertierte Frieberth öfters in Wien, wo er eines der ersten Mitglieder in der 1771 gegründeten "Tonkünstler-Sozietät" wurde. Er trat wiederholt in den musikalischen Akademien der Vereinigung auf, bei denen auch Werke von Haydn uraufgeführt wurden. 1776 verließ das Ehepaar die Esterházy'sche Kapelle und wandte sich nach Wien, wo Friberth ab 1783 in nicht weniger als sieben Kirchen als Chorregent, Tenorist und Choralist tätig war. Weiters übernahm er die Ausbildung der Hofsängerknaben und unterrichtete auch die bekannte Konzertpianistin und Komponistin Maria Theresia von Paradis.

Auf Grund der Josephinischen Reformen verlor er viele seiner Ämter, blieb aber bis zu seinem Tod 1816 Universitätskapellmeister sowie Kapellmeister der Kirche am Hof. Sein kompositorisches Werk umfasst neun Messen, ein Requiem, fünf Motetten sowie kleinere Kirchenkompositionen, zwei Flötenkonzerte und Lieder.
(Quelle: P. Erhart, Niederösterreichische Komponisten, 1998, Doblinger Wien, S. 28f.)