Gräfin Maria Theresia Ledóchowska


*29.4.1863 bis †6.7.1922

Biographie

Die 1975 selig gesprochene Maria Theresia Ledóchowska, die "Mutter Afrikas", wurde als Tochter des polnischen Grafen Anton Ledóchowski und der schweizerischen Gräfin Josefine von Salis-Zisers in Loosdorf bei Melk geboren, wohin ihre Familie vor den Verfolgungen der russischen Behörden in Polen geflohen war. Nach der Übersiedlung nach St. Pölten besuchte sie das Institut der Englischen Fräulein. 

Polnische Heimatliebe, tiefe Religiosität und die sozialreformatorischen Ideen in den St. Pöltener Kreisen um Josef Scheicher sollten das Leben Maria Theresias und ihrer Geschwister entscheidend prägen. Ihre Schwester Julia trat den Krakauer Ursulinen bei und wurde 2003 heilig gesprochen, ihr Bruder Wladimir wurde General des Jesuitenordens, ihr jüngster Bruder General der polnischen Armee. Maria Theresia stellte ihr Leben in den Dienst der afrikanischen Mission und gründete die "Petrus-Claver-Sodalität für die afrikanischen Missionen" gegen Sklaverei.

Darüber hinaus war sie auch Erzählerin und Dramatikerin. Von ihren Erzählungen sind "Das Skapulier des Sklaven" (1901) und die Skizzen "Die Obdachlosen" (1901) hervorzuheben. An Theaterstücken schuf sie unter anderem "Die heilige Odilia" (1884), "König Ludwig der Heilige" (1906), "Baronesse Mizzi" (1907) und "Die Prinzessin von Uganda" (1915).