Herzog Albrecht II. (der Weise, der Lahme)


*1298 bis †20.7.1358

Biographie

Herzog Albrecht II., vermutlich auf der Habsburg Ende 1298 geboren, war der vierte Sohn von König Albrecht I. Er war der erste Habsburger, der in Österreich wirklich Fuß fasste und hier heimisch wurde. Ursprünglich für den geistlichen Stand bestimmt, verfügte er über gelehrte Bildung. Zeitgenossen schilderten den seit dem 25. März 1330 vermutlich durch eine Vergiftung an Armen und Beinen gelähmten Herzog als stattlich und rühmten seine ebenmäßigen Gesichtszüge.

Während der Gefangenschaft seines Bruders Friedrich d. Schönen führte Albrecht die Verwaltung Österreichs und der Steiermark, nach dem Tod seines Bruders Leopold (1326) verwaltete er die Vorlande, seit 1330 regierte er gemeinsam mit seinem Bruder Otto über die habsburgischen Länder, blieb aber bis zu dessen Tod 1339 mehr im Hintergrund. Danach leitete er fast 20 Jahre lang allein seine Länder.

1335 gelang nach langen Vorbereitungen die Erwerbung Kärntens, der Krain und der Windischen Mark. Albrecht betrieb bewusst das Zusammenwachsen seiner Länder. Seine am 25. November 1335 erlassene Hausordnung, die auch von den österreichischen Landherren mitbesiegelt wurde, sah die Unteilbarkeit des habsburgischen Hausbesitzes vor. Alle Söhne sollten gemeinschaftlich und zu gleichen Rechten regieren. Allerdings blieb diese Ordnung zunächst ohne faktische Bedeutung, da bei Albrechts Tod nur der älteste Sohn Rudolf IV. im regierungsfähigen Alter war.

Albrecht agierte auch erfolgreich als Vermittler zwischen rivalisierenden Parteien und erreichte einen Ausgleich zwischen Wittelsbachern und Luxemburgern auf dem Wiener Fürstenkongress 1353. Bis auf einen Krieg gegen die Stadt Zürich herrschte in der Zeit seiner Regierung Frieden, allerdings war sie geprägt von Naturkatastrophen, Missernten, Hungersnöten und vor allem von der Pest in den Jahren 1348/49.

Albrecht II. war seit 1324 mit Johanna von Pfirt verheiratet, die ihm ein reiches Erbe einbrachte. Sie hatten insgesamt elf Kinder, von denen die ersten fünf Söhne starben. Der erst 1339 geborene Rudolf (der Stifter) war daher ihr ältester Sohn, dem noch drei Söhne (Friedrich, Albrecht, Leopold) und zwei Töchter (Katharina und Margarete) folgten. Johanna starb 1351, Albrecht sieben Jahre später in Wien. Er wurde an der Seite seiner Gemahlin in der von ihm gestifteten Kartause Gaming begraben.