Herzog Albrecht III. (mit dem Zopf)


*~1349 bis †29.8.1395

Biographie

Herzog Albrecht III. war der um 1349/50 geborene zweite Sohn von Albrecht II. und führte nach dem Tod seines Bruders Rudolf IV. (1365) die Regierung der österreichischen Länder zunächst gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Leopold. 1379 kam es aber im Vertrag von Neuberg an der Mürz zu einer Teilung der habsburgischen Länder: Albrecht erhielt Ober- und Niederösterreich (ohne Wiener Neustadt und das Pittener Gebiet), Steyr, Hallstatt und das Salzkammergut, Leopold erhielt die Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, die Vorlande sowie Wiener Neustadt und das Pittener Gebiet. Gemeinsam blieben Titel, Wappen und Banner sowie der Empfang der Reichslehen.

Albrecht wurde durch den Neuberger Vertrag zum Begründer der albertinischen Linie der Habsburger, die 1457 mit dem Tod des Ladislaus Postumus erlosch. Nach dem Tod Leopolds in der Aufsehen erregenden Schlacht von Sempach 1386 gegen die Eidgenossen, die mit der Niederlage des Ritterheeres endete, übernahm er auch die Verwaltung der leopoldinischen Länder und die Vormundschaft über Leopolds Sohn Wilhelm. Albrecht setzte den Kampf gegen die Eidgenossen fort, wurde aber nach einer weiteren Niederlage bei Näfels (1388) zu einem Waffenstillstand gezwungen. Im Inneren des Landes gelang ihm mittels zahlreicher Fehden gegen mächtige Ministerialenfamilien die Festigung der Landesherrschaft.

Albrecht III. war gebildet und pflegte vor allem kulturelle und wissenschaftliche Interessen. So führte er das von seinem Bruder Rudolf IV. Begonne weiter: Er ließ die Stephanskirche nach einem einheitlichen Programm ausbauen (Albertinischer Chor), erlangte vom Papst die Bewilligung einer theologischen Fakultät für die Wiener Universität (20. Februar 1384) und stellte noch im selben Jahr der Universität einen neuen Stiftbrief aus, mit dem er die Stiftung seines Bruders Rudolf bestätigte, aber auch modifizierte.

Möglicherweise enstand die plastische Ausgestaltung des Stephansdoms, aber auch Buchmalerei in eigenen Hofwerkstätten. Albrecht war ein bedeutender Büchersammler und förderte die Übersetzung lateinischer Werke ins Deutsche sowie Dichtung und Geschichtsschreibung, auch im Interesse habsburgischer "Landespropaganda". Die zu seiner Zeit entstandene "Chronik der 95 Herrschaften" war bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts "die" Landesgeschichte. Sein späterer Beiname "mit dem Zopf" leitet sich von dem von ihm gegründeten Zopforden ab, einer exklusiven Rittergesellschaft, deren Ziel die Besinnung auf die Werte des Rittertums war und deren Zeichen ein geflochtener Zopf.
Albrecht III. war mit Elisabeth von Luxemburg, der Tochter von Kaiser Karl IV., die 1373 starb und in Gaming begraben wurde, und mit Beatrix von Zollern verheiratet. Aus seiner zweiten Ehe stammt sein gleichnamiger Sohn und Nachfolger. Albrecht III. starb in dem von ihm großzügig ausgebauten Jagdschloss Laxenburg und wurde in der Fürstengruft von St. Stephan in Wien beigesetzt. Auch seine zweite Gemahlin, Beatrix, die am 10. Juni 1414 in Perchtoldsdorf starb, fand dort ihre letzte Ruhestätte.