Alram (Waltram) von Gresten


†13. Jhd.

Biographie

Alram oder Waltram von Gresten war ein Minnesänger, von dem die Heidelberger Liederhandschrift, der Codex Manesse, fünf Strophen überliefert. Urkundlich konnte Alram bisher nicht nachgewiesen werden, möglicherweise stammte er aus Gresten in Niederösterreich.
Alram könnte zu Beginn des 13. Jahrhunderts gedichtet haben, doch ist es fraglich, ob er überhaupt der Autor der unter seinem Namen überlieferten Lieder ist, da sie alle in einer anderen Liederhandschrift unter jeweils anderen Dichternamen stehen. Sprache, Form und Motive der Lieder weisen jedenfalls ins 13. Jahrhundert. Inhaltlich handelt es sich um traditionelle Minnelyrik: Minneklage mit Natureingang, Frauenpreislied mit traditionellen Motiven des treuen Sängerdienstes und der unerschütterlichen Hoffnung des Liebenden auf Erhörung.
Auf dem Bild der Manessischen Liederhandschrift sitzt Herr Alram mit seiner Dame auf einer Bank. Symbol der Werbung um die Dame ist der Baum ziwschen Ihnen, dessen Äste herzförmig das goldene Wappen mit der Inschrift AMOR umschließen. Die lesekundige Dame hält ein Buch in der Hand, auf der aufgeschlagenen Doppelseite sind die Verse "Swer reht wort merch / en kan der gedenche wise" zu lesen. Die möglicherweise später eingefügten Verse stammen allerdings nicht von Alram, sondern sind die Anfangszeilen des vor 1200 entstandenen höfischen Abenteuerromans "Lanzelet" von Ulrich von Zatzikhoven, der aus dem Thurgau stammte und Dienstmann der Grafen von Toggenburg war.