Ritter Markus Beck von Leopoldsdorf


*26.4.1491 bis †20.3.1553

Biographie

Als bürgerlicher "Aufsteiger" des frühen 16. Jahrhunderts gelang Markus (Marx) Ritter Beck von Leopoldsdorf durch Ausbildung und Hofnähe in relativ kurzer Zeit eine erfolgreiche Karriere und die Aufnahme in den Adelsstand. Er stammte aus Mengen im Allgäu und kam als Student der Rechte 1510 nach Wien, wo er sich einige Jahre später dauernd niederließ. Nach seiner Promotion zum Doktor der Rechte in Ferrara 1515 heiratete er in die bürgerlichen Kreise Wiens ein und vermählte sich 1516 mit der verwitweten Appolonia Lazar (geb. Leuninger), älter und begüterter als er selbst, und in zweiter Ehe 1522 mit Martha Heuberger. Sie war die Schwägerin des Landtagsverordneten und Beisitzers beim Stadtgericht, Hans Kleplatt. Seine dritte Ehefrau war Barbara von Werdenstein, die er 1544 heiratete.
Schon 1522 ernannte ihn Ferdinand I. zu seinem Rat und Kammerprokurator. In dieser Funktion hatte er die Ansprüche der landesfürstlichen Kammer rechtlich zu vertreten. Im so genannten "Wiener Neustädter Blutgericht" führte er für Ferdinand I. die Anklage. Dem Landesfürsten stand er damals so nahe, dass sein 1525 geborener Sohn Hieronymus mit den Kindern des Habsburgers erzogen wurde. In der Beamtenkarriere stieg er rasch auf: Ab 1526 war er 13 Jahre lang Vizedom in Österreich unter der Enns und von 1539 bis zu seinem Tod Kanzler der niederösterreichischen Lande. Er leitete die Kanzlei des "niederösterreichischen" Regiments, dem Nieder- und Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und Krain unterstanden.
1523 kaufte er die Herrschaft Leopoldsdorf bei Schwechat, nach der ihm im selben Jahr der Beiname "von Leopoldsdorf" verliehen wurde; daneben besaß er etliche andere Güter in Niederösterreich. 1530 wurde er von Ferdinand I. in Prag in den Ritterstand erhoben. Er starb im Alter von knapp 62 Jahren 1553 auf seinem Schloss Leopoldsdorf. Von seinen acht Kindern aus der Ehe mit Martha Heuberger überlebten nur zwei, Barbara (verheiratete Zinzendorf) und Hieronymus, die Eltern. Hieronymus Beck setzte den Aufstieg der Familie erfolgreich fort und wuchs in den niederösterreichischen Herrenstand hinein, in den schließlich die dritte Generation als Freiherren aufgenommen wurde. Auf die Sammlertätigkeit des Hieronymus geht auch die berühmte Beck'sche bzw. Lamberg'sche Porträtsammlung zurück.