Abt Karl Heinrich Braunstorfer


*3.5.1895 bis †20.9.1978

Biographie

Der Heiligenkreuzer Reformabt Karl Braunstorfer gehört zu den prägenden Gestalten in der Geschichte des Stiftes im 20. Jahrhundert. Er wurde als Bauernsohn geboren und trat 1914 in das Zisterzienserstift ein. 1919 zum Priester geweiht, wurde er im selben Jahr zum Novizenmeister bestellt und übte dieses Amt 20 Jahre lang aus. Seit 1933 Prior, wählten ihn die Mitbrüder am 9. August 1945 zum Abt. 1945 wurde er auch Abtpräses der Österreichischen Zisterzienserkongregation. Seine Amtszeit in Heiligenkreuz widmete er dem Wiederaufbau nach dem Krieg und der Vertiefung des monastischen Lebens. Tagesablauf, Lebensführung und Liturgie wurden im zisterziensischen Geist neu geordnet, aber auch bauliche Veränderungen in der Kirche und im Kloster im spirituell-monastischen Interesse vorgenommen.

Braunstorfer trat für die Abgabe der Pfarrseelsorge und die Verlegung des pastoralen Einsatzes auf Exerzitien ein.
Unter ihm wurde 1954 auch das Zisterzienserinnenkloster Marienkron in Mönchhof im Burgenland gegründet. Er nahm am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) teil und widmete sich nach seinem Rücktritt als Abt im Jahr 1969 der Herausgabe eines neuen (lateinischen) Zisterzienserbreviers gemäß der Liturgierreform des Konzils. Das ein Jahr nach seinem Tod erschienene "Breviarum Sancrucense" (1979) war sein Lebenswerk.