Gräfin Sophie von Chotek, Herzogin von Hohenberg


*1.3.1868 bis †28.6.1914

Biographie

Sophie von Hohenberg, die Gemahlin des Erzherzogs Franz Ferdinand, wurde als Gräfin Chotek von Chotkowa und Wognin 1868 in Stuttgart geboren und heiratete trotz größter Schwierigkeiten am 1. Juli 1900 in Reichstadt (Böhmen) in morganatischer (nicht standesgemäßer) Ehe den Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich, den sie 1894 kennengelernt hatte.

Sophie stammte zwar aus ältestem böhmischen Adel, galt aber für die Kaiserfamilie nicht als ebenbürtig. Nach dem "Familienstatut" der Habsburger von 1839 waren ebenbürtige Eheverbindungen nur auf wenige regierende Herrscherhäuser Europas beschränkt, zudem bedurfte jede Heirat in der kaiserlichen Familie der Zustimmung des Kaisers als Familienoberhaupt, sonst drohte der Verlust aller Titel und Apanagen. Die Einwilligung von Kaiser Franz Joseph in diese Heirat blieb auch eine Ausnahme, für die das erste und einzige Mal das "Familienstatut" geändert wurde, wobei Sophies hochadelige Herkunft eine bedeutende Rolle spielte. Beide verzichteten aber für ihre Kinder auf das Erbrecht der Nachfolge. Am Hochzeitstag wurde Sophie vom Kaiser in den erblichen Fürstenstand mit dem Namen "Hohenberg" und dem Prädikat "Fürstliche Gnaden" erhoben, 1909 zur "Herzogin von Hohenberg" mit dem Prädikat "Hoheit". Die Ehe verlief sehr glücklich, das Paar hatte drei Kinder.

Herzogin Sophie starb an der Seite Franz Ferdinands in Sarajewo am 28. Juni 1914 durch die Pistolenschüsse des jungen serbischen Nationalisten Gavrilo Princip. Das Attentat wurde zum Auslöser des Ersten Weltkriegs. Das Thronfolgerpaar wurde nicht in der Kapuzinergruft beigesetzt, sondern fand seine letzte Ruhestätte in der Gruft von Schloss Artstetten, das Franz Ferdinand als Begräbnisstätte seiner Familie bestimmt hatte.