Beisetzung des Thronfolgerpaares
Nach der Ermordung Erzherzog Franz Ferdinands und seiner Gemahlin Sophie am 28. Juni 1914 in Sarajewo wurden die Leichen am Nachmittag des 28. Juni in der Wohnung des Feldzeugmeisters Potiorek behelfsmäßig aufgebahrt. Mit dem Schlachtschiff "Viribus Unitis" wurden die Särge nach Triest und von dort mit der Bahn nach Wien gebracht. Am 3. Juli erfolgte die Aufbahrung des Thronfolgerpaars in der Burgkapelle. Kaiser Franz Joseph kam von Ischl angereist, um an den Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen. In der darauf folgenden Nacht wurden die Särge mit der Bahn nach Pöchlarn transportiert, wo sie um ein Uhr nachts eintrafen und im Morgengrauen, während eines heftigen Gewitters, mit einer Fähre über die Donau geführt wurden. Das Licht der Gewitterblitze machte die Anfertigung von Fotos möglich. Die Beisetzung am 4. Juli in der Familiengruft Artstetten fand in aller Stille ohne jeglichen Prunk statt.
(Quelle: Landeschronik Niederösterreich, 2. Aufl. 1994, S. 340)