Hans Czettel


*23.4.1923 bis †27.9.1980

Biographie

Hans Czettel, Sohn eines städtischen Bediensteten in Wien, begann die Lehre eines Maschinenschlossers und musste 1942 einrücken. Nach dem Krieg übersiedelte er 1946 nach Ternitz und war in der Firma Schoeller & Bleckmann beschäftigt. Er schloss sich der Sozialistischen Partei an, besuchte die Sozialakademie und trat im Oktober 1950 zum ersten Mal politisch hervor. Im folgenden Jahr wurde er Mitglied des Betriebsrates, war Landesobmann der Sozialistischen Jugend und wurde 1953 als damals jüngster Abgeordneter in den Nationalrat gewählt. 1954 wurde er Mitglied des niederösterreichischen Parteivorstandes und gehörte 16 Jahre dem Parlament an. Als Franz Olah 1964 als Innenminister abgesetzt wurde, wurde Czettel sein Nachfolger, im Mai 1968 Landesparteiobmann von Niederösterreich und damit Anwärter auf die Nachfolge Otto Tschadeks. Nach dessen Tod wurde Czettel am 13. Februar 1969 zum Landeshauptmann-Stellvertreter neben Andreas Maurer gewählt.

In der Landesregierung betreute er das Gemeindereferat und den Naturschutz. Zu seiner zeit wurde das Kommunalstrukturverbesserungsgesetz beschlossen, gleichzeitig kam es zur Sensibilisierung in der Umweltpolitik, die zu einem zentralen Diskussionsthema der Landespolitik wurde. 1974 erlitt Czettel einen ersten Herzinfarkt, dem einige Jahre später ein zweiter folgte. Am 27. September 1980 verstarb er an einem dritten Herzinfarkt im Alter von 57 Jahren in Ternitz. Als ein aus der Betriebsorganisation herausgewachsener und mit der Wirtschaft ständig verbunden gebliebener Mensch besaß er in seinem Heimatgebiet großes Ansehen. Er war auch ein musischer Mensch, der Gedichte verfasste, musizierte und zeichnete. Eine Mappe mit von niederösterreichischen Landschaften von seiner Hand wurde in großer Zahl verkauft.