Florian Johann Deller


*2.5.1729 bis †19.9.1773

Biographie

Der in Drosendorf geborene Komponist lebte und wirkte vor allem im Ausland. Über seine Jugend ist wenig bekannt, vermutlich erhielt er seine musikalische Ausbildung in Wien, wo er bereits Musik zu Tanzpantomimen geschrieben haben soll. 1751 wurde er als Geiger in der Stuttgarter Hofkapelle angestellt und erhielt ab 1757 Kompositionsunterricht bei deren Leiter Niccolò Jommelli. 1761 wurde er zum Kammermusikus ernannt und steuerte die Ballettmusiken zu den Choreographien des berühmten Ballettmeisters Jean Georges Noverre bei, darunter die wegweisende Musik zu "Orfeo ed Euridice" (1763).

Dellers Ruhm verbreitete sich über die Grenzen Württtembergs hinaus und sogar Mozart nahm von ihm Notiz. 1769 wurde er Konzertmeister und widmete sich in den folgenden beiden Jahren dem Genre der Buffooper. 1771 hielt er sich in Wien auf, wo noch im selben Jahr seine Oper "Il maestro di cappella" am Hoftheater aufgeführt wurde. Im darauf folgenden Jahr ging er nach München, wo er, nachdem er den Titel eines Kursächischen Kapellmeisters erhalten hatte, 1773 im Alter von nur 44 Jahren starb.

Sein Werk umfasst bedeutende Ballettmusiken, Singspiele, Buffoopern, Vokalwerke, Flöten- und Oboenkonzerte sowie Kirchenkompositionen, fünf Symphonien und Kammermusikwerke.
(Quelle: P. Erhart, Niederösterreichische Komponisten, 1998, Doblinger Wien, S. 20f.)