Biographie
Georg Donberger zählt zu den bedeutendsten Kirchenkomponisten seiner Zeit. Er wurde 1709 in Bruck an der Leitha geboren und auf den Namen Joseph getauft. Seinen ersten Gesangs- und Violinunterricht erhielt er vom Schulmeister des Ortes. 1720 wurde er in das Jesuitenseminar in Wien aufgenommen, wo er wissenschaftliche Studien betrieb und als Schüler des Vizekapellmeisters Antonio Caldara seine musikalischen Kenntnisse auf der Orgel, der Violine und der Viola d'amore erweiterte. Innige Freundschaft verband ihn mit Franz Tuma, dem späteren Hofkapellmeister der Kaiserinwitwe Elisabeth Christine. Seinen Lebensunterhalt bestritt Donberger zunächst mit Musikunterricht, versuchte sich aber schon frühzeitig in der Komposition. Bereits 1727 wurde ein musikalisches Drama des damals Zwanzigjährigen in Anwesenheit Kaiser Karls VI. im Theater des Jesuitenkollegs aufgeführt.
1728 trat Donberger in das Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg ein, legte zwei Jahre später seine Profess ab, wurde 1733 zum Priester geweiht und übernahm das Amt des Regenschori. Anlässlich des Besuches von Maria Theresia im Stift Melk schrieb er die Tafelmusik, die unter seiner Leitung von Musikern aus verschiedenen Klöstern Niederösterreichs aufgeführt wurde, darunter sein Freund Johann Georg Zechner, Organist des Stiftes Göttweig. Nach zehnjähriger Tätigkeit als Administrator in Maria Ponsee (1748-1758) war er erneut Chorregent im Stift Herzogenburg, wo er im Alter von 61 Jahren starb.
Sein umfangreiches kompositorisches Werk umfasst über 70 Messen, 17 Requien, kleinere Kirchenkompositionen, Kantaten und Dramen für die Jesuitengymnasien Krems und Linz sowie Instrumentalwerke.
(Quelle: P. Erhart, Niederösterreichische Komponisten, 1998, Doblinger Wien, S. 16)