Biographie
Thomas Ender, einer der bedeutendsten österreichischen Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts, wurde 1793 in Wien geboren. Mit seinem Zwillingsbruder Johann Nepomuk trat er 1806 in die Wiener Akademie ein und studierte bei Joseph Mössmer und Franz Steinfeld. Schon als Student stand er unter dem Einfluss der Werke von Claude Gelée (genannt Lorrain) und Jakob Ruysdael und wandte sich schon bald ausschließlich der Landschaftsmalerei zu.
Durch zahlreiche Wanderungen in die malerischen Gegenden Niederösterreichs angeregt, entwickelte er über den Umweg der idealen, traditionellen Naturdarstellung und der Vedutenmalerei der älteren Malergeneration eine neue, unmittelbare und realistische Naturschilderung. 1817 erhielt er den Preis der Akademie und konnte durch die Förderung des Fürsten Metternich im selben Jahr die österreichische naturhistorische Expedition nach Brasilien begleiten. Unter schwierigsten klimatischen Bedingungen und unter höchstem persönlichen Einsatz fertigte Ender auf dieser Reise über 700 Aquarelle und Zeichnungen an.
1819 begleitete er Kaiser Franz I.(II.) nach Rom und blieb dort vier Jahre als kaiserlicher Pensionär. 1822 malte er für Fürst Metternich Salzkammergut-Ansichten, reiste 1826 nach Paris und trat 1829 als Nachfolger von Matthäus Loder als Kammermaler in den Dienst von Erzherzog Johann, für den er Salzburger und Tiroler Landschaften malte und den er 1837 nach Südrussland, in die Türkei und nach Griechenland begleitete.
Seit 1824 Mitglied der Wiener Akademie, wurde er 1836 zum "Corrector" der Landschaftsklasse berufen und ein Jahr später zum Leiter der neu gegründeten Klasse für Landschaftsmalerei ernannt. Er wirkte bis 1852 als Akademieprofessor und starb 1875 in Wien.