Leopold Figl


*2.10.1902 bis †9.5.1965

"Kukuruzwette"

Die legendäre Kukuruzwette zwischen Leopold Figl und Nikita Chruschtschow während dessen Staatsbesuches 1960 entstand, als Chruschtschow den Bauernhof Figls in Rust im Tullnerfeld besuchte und bei der Besichtigung der Felder behauptete, der russische Mais würde zehnmal mehr Ertrag bringen als der österreichische. Figl und dessen Bruder, der den Hof bewirtschaftete, widersprachen heftig, so dass schließlich um ein Zuchtschwein gewettet wurde. Die Wette wurde von beiden Seiten sehr ernst genommen. Figls Bruder studierte in Ungarn die Wachstumsbedingungen des russischen Saatgutes, und ein sowjetischer Agrarexperte der Botschaft in Wien kontrollierte das "russische Feld" in Rust. Am 16. Oktober 1961 prüften Figl und der sowjetischen Botschafter Avilow sowie Experten beider Staaten den Ertrag der Ernte und kamen zu dem Ergebnis, dass der russische Mais dem österreichischen gleichwertig sei, aber nicht den zehnfachen Ertrag erbringe. Die Fotos vom lächelnden - und überglücklichen - Figl mit dem Mais gingen damals um die ganze Welt. Nur wenige Monate später wurde er nach dem Tod Landeshauptmann Leopold Steinböcks einstimmig zum niederösterreichischen Landeshauptmann gewählt.