Biographie
Der letzte Babenbergerherzog Friedrich II. war ein jüngerer Sohn Leopolds VI. und der Byzantinerin Theodora. Er wurde in Wiener Neustadt geboren und folgte seinem Vater 1230 in den Herzogtümern Österreich und Steiermark nach. Er ist der einzige Babenberger, der seinen Beinamen "der Streitbare" seinen Zeitgenossen verdankt, wohl nicht zu ganz Unrecht, auch wenn hinter den zahlreichen Konflikten seiner Regierungszeit teilweise auch länger gewachsene Strukturprobleme des Landes standen. So forderte der Adel politische Mitbestimmung und erhob sich unter Führung der Kuenringerbrüder Hadmar und Heinrich, den "Hunden" von Kuenring, gegen den jungen Herzog kurz nach dessen Herrschaftsantritt. Immer wieder verstrickte sich Friedrich in Fehden und Kämpfe mit den Nachbarn. Es kam zu Klagen vor dem Kaiser, dessen Vorladungen der Herzog aber ignorierte und daher für abgesetzt erklärt wurde. 1237 zog Kaiser Friedrich II. nach Österreich. Der Herzog konnte sich aber im Gebiet von Wiener Neustadt mit Hilfe kleinerer Adeliger halten und nach Abzug des Kaisers seine Herrschaft wieder aufbauen.
Seine Ehe mit Agnes von Andechs-Meran wurde nach 14 Jahren unter dem Vorwand der Unfruchtbarkeit und zu naher Verwandtschaft getrennt. Die Herrschaft zu Krain, die von ihrer Seite kam, behielt Friedrich aber dem Titel nach. Da Agnes später noch Kinder bekam, lag die Unfruchtbarkeit der Ehe offenbar bei ihm - möglicherweise auch ein Motiv dafür, dass Kaiser Friedrich II. daran dachte, den gleichnamigen Herzog zum König zu machen, um später ein noch prestigereicheres Erbe anzutreten.
1241 flüchtete König Bela IV. von Ungarn vor den Mongolen nach Österreich. Friedrich versprach ihm Waffenhilfe und erhielt dafür die westungarischen Komitate Ödenburg, Wieselburg und Eisenburg verpfändet. Nach dem Abzug der Mongolen führten die Auseinandersetzungen um die ungarischen Komitate, die Bela zurückforderte, am 15. Juni 1246 zur Schlacht an der Leitha (bei Ebenfurth?), bei der der letzte Babenbergerherzog im Alter von nur 35 Jahren starb. Bei der Verfolgung der fliehenden Ungarn wurde sein Pferd tödlich getroffen und begrub ihn unter sich. Friedrich II. wurde in Stift Heiligenkreuz beigesetzt.
Der überraschende Tod der letzten Babenbergerherzogs traf eine Herrschaft ohne Nachfolgeregelung. Ansprüche auf das babenbergische Erbe - die Herzogtümer Österreich und Steiermark - erhoben nun zwei Frauen: Margarete, die Schwester Herzog Friedrichs, und seine Nichte Gertrud, die Tochter seines verstorbenen Bruders Heinrich. Gertruds Ehemänner, der böhmische Kronprinz Wratislav und nach dessen Tod Hermann von Baden, hätten gute Aussichten auf die Nachfolge gehabt, waren aber beide zu früh gestorben. Durchsetzen konnte sich schließlich der junge Ottokar Premysl von Böhmen, nach dem Tod seines Bruders Wratislaw Kronprinz und später König von Böhmen (1253), der auf Bitte der österreichischen Landherren die Herrschaft 1251 übernahm und zur Festigung seines Anspruchs die wesentlich ältere Margarete heiratete.