Bischof Jakob Frint


*4.12.1766 bis †11.10.1834

Biographie

Der St. Pöltner Bischof (1827-1834) wurde in Kamitz in Böhmen (Ceská Kamenice) geboren, studierte zunächst Rechtswissenschaften und entschied sich dann für den geistlichen Beruf. 1795 wurde er zum Priester geweiht und machte im Umfeld des Kaiserhofs Karriere. 1801 wurde er als Hofkaplan nach Wien berufen, 1810 wurde er Hof- und Burgpfarrer und 1822 Beichtvater Kaiser Franz' I.
Jakob Frint gehörte zu jenen vom Hof unterstützten Geistlichen, die im Sinne der beginnenden katholischen Restauration und der Überwindung des Josephinismus wirkten. Frints besonderes Engagement galt vor allem der Priesterausbildung. Er gründete 1813 die "Theologische Zeitschrift" für die Weiterbildung der Seelsorger und publizierte zahlreiche theologische und geistliche Schriften. Mit seinem Namen ist auch das "Frintaneum" verbunden, ein höheres Weltpriesterbildungsinstitut, das Kaiser Franz I. auf seine Anregung im ehemaligen Augustinerkloster stiftete und dessen erster Leiter er war. Er fungierte zudem als Gutachter in kirchlichen Fragen, allerdings erregten seine Aktivitäten bei josephinisch gesonnenen Beamten Widerstand.
Ein neuer Wirkungskreis eröffnete sich ihm, als ihn Kaiser Franz I. 1827 zum Bischof von St. Pölten ernannte. Auch hier förderte Frint die Priesterausbildung und war bestrebt, durch eine rege Visitationstätigkeit die kirchliche Disziplin zu heben. In St. Pölten gründete er 1830 die "Industrieschule" als Ausbildungsstätte für arme Mädchen. 
Bischof Jakob Frint starb nach siebenjähriger Amtszeit 1834 mit knapp 68 Jahren. Sein Nachfolger wurde Johann Michael Leonhard, den Frint als Hofkaplan nach Wien geholt hatte, der allerdings noch im Jahr seiner Ernennung aus gesundheitlichen Gründen resignierte. Ebenfalls aus dem Umkreis Frints stammte Bischof Michael Johann Wagner, der die Diözese 1836 übernahm.