Franz de Paula Gaheis


*1.4.1763 bis †25.8.1809

Biographie

Franz de Paula Gaheis ist vor allem für seine pädagogischen Verdienste bekannt. Der gebürtige Kremser war in den Jahren 1780 bis 1788 Mitglied des Piaristenordens (Ordensname Anton) und als Lehrer an einer Normalschule und anschließend an einer Hauptschule tätig, bis er zum Direktor der Hauptschule in Korneuburg ernannt wurde (1788-1798).
Im Zuge der josephinischen Aufklärung trat er aus dem Orden aus und begann neben dem Lehrberuf Bücher zu schreiben, unter anderem zur Aufklärung und Weiterbildung des Menschen (z. B. "Bild eines Staatsbürgers"), fachbezogene Schulbücher sowie das mehrbändige Werk "Wanderungen und Spazierfahrten in die Gegenden von Wien". Grundlegend wurden seine Untersuchungen über die Erziehung und Schulbildung blinder Kinder, mit seinem Entwurf zu einem "Institut für blinde Kinder" konnte er allerdings nicht durchdringen. Beunruhigt über die Bildungsverhältnisse der arbeitenden Bevölkerung, richtete er in Korneuburg eine so genannte Arbeitsschule ein. Er beschritt neue Wege in der Unterrichtsmethodik und ist für die Einführung der Heimatkunde in den Elementarunterricht verantwortlich. Der Pädagoge starb 1809 im Alter von 46 Jahren in Wien.
Werke: Die Freundschaft, 1791; Handbuch einer Methodik für Schullehrer, Gehülfen und Schul-Candidaten, 1797 (2. Aufl.); Wanderungen und Spazierfahrten in die Gegenden von Wien, 7 Bde., 1797-1808; Ansichten aus seinem Leben, 1806; Handbuch der Lehrkunst für den ersten Unterricht in deutschen Schulen, 1809 (4. Aufl.). - Literatur: H. Güttenberger, Franz Gaheis (1763-1809), 1927.