Biographie
Maria Grengg wurde 1889 im alten Schiffsmeisterhaus in Stein geboren. Ein Mosaik, das aus Anlass des 75. Geburtstags der Dichterin an diesem Gebäude angebracht wurde, erinnert daran. Nach dem Lyzeum trat Maria Grengg 1909 in die Wiener Kunstgewerbeschule (Hochschule für angewandte Kunst) ein. Sie lebte einige Zeit in Perchtoldsdorf und dann bis zu ihrem Tod im Rodauner Hofmannsthal-Schlössl. Unerwähnt bleibt häufig, dass die Familie Hugo von Hofmannsthal 1938 von den Nationalsozialisten aus diesem Haus vertrieben worden war und das NSDAP-Parteimitglied Maria Grengg das Schlössl bezog.
Ihren literarischen Durchbruch schaffte sie mit dem Roman "Die Flucht zum grünen Herrgott" (1930), der Darstellung einer gegenwartsfernen Naturidylle. Ihre Heimatromane wurden zunehmend zum Sprachrohr der NS-Ideologie ("Das Feuermandl", 1935; "Die Kindlmutter", 1938), für die sie nach 1938 auch offen eintrat. 1936 erhielt sie als erste Frau den Österreichischen Staatspreis für ihren Novellenband "Starke Herzen".
Nach 1945 war sie ungeachtet ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit als Jugendbuchautorin (!) und bildende Künstlerin tätig. 1963 wurde sie sogar mit dem Niederösterreichischen Kulturpreis für Literatur ausgezeichnet.