Biographie
Der SPÖ-Politiker war langjähriger Landeskulturreferent und von 1980 bis 1986 Landeshauptmannstellvertreter. Er wurde in Freundorf im Bezirk Tulln geboren und besuchte die Lehrerbildungsanstalt in St. Pölten, die er erst nach nach dem Krieg und der Rückkehr aus der englischen Kriegsgefangenschaft beenden konnte.
Grünzweig war Hauptschullehrer in Sieghartskirchen, wo er 1955 geschäftsführender Gemeinderat wurde. Von 1970 bis 1972 war er auch Bürgermeister der Marktgemeinde. 1959 wurde er für die SPÖ in den Landtag gewählt, dem er zehn Jahre lang angehörte. 1969 folgte Grünzweig Emil Kuntner in der Landesregierung nach und war als Landesrat zuständig für Kultur und Bildung. In den 15 Jahren seiner Tätigkeit als Schulreferent wurden in Niederösterreich 700 neue oder neu gestaltete Schulen und Kindergärten eröffnet und die Schulreorganisation abgeschlossen.
Darüber hinaus betreute Leopold Grünzweig Landesbibliothek und Landesachiv sowie alle kulturellen Agenden. Davon profitierte besonders das Niederösterreichische Tonkünstlerorchester, das an Reputation gewann. Zudem trugen die Landesausstellungen dazu bei, die kulturellen Schätze des Landes auch über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt zu machen. Im Jahre 1980 wurde Grünzweig Parteivorsitzender der SPÖ Niederösterreich und Landeshauptmannstellvertreter. Diese Funktionen übte er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1986 aus.