Joseph Hardtmuth


*13.2.1758 bis †23.5.1816

Biographie

Joseph Hardtmuth wurde als Sohn eines Tischlermeisters in Asparn an der Zaya geboren und lernte das Maurer- und Steinmetzhandwerk. Er gehörte zu seiner Zeit zu den führenden Baukünstlern der österreichischen Romantik, wobei er seit 1771 für die Fürsten Liechtenstein tätig war, ab dem Jahr 1787 als Hofarchitekt. Er errichtete unter anderem das Stadtpalais in der Wiener Herrengasse, war aber auch für alle Neu- und Umbauten der Liechtenstein in Österreich und Böhmen verantwortlich. 

Im Wiener Musikleben trat er als Förderer von Mozart und Schubert auf und war selbst ein namhafter Repräsentant der Wiener Hausmusik. Neben seinen künstlerischen Aufgaben betätigte er sich als Erfinder und Fabrikant. Zu seiner handwerklichen Ausbildung kamen autodidaktische Kenntnisse in Naturwissenschaft und Technik. So entdeckte er die weiße Keramikglasur (Wiener Steinzeug) und die keramische Grafitmine (Bleistifterzeugung). Beide Erfindungen wertete er als Fabrikant selbst aus, andere Innovationen - wie ein Kalkofen oder eine Malzdörranlage- wurden in den Liechtenstein'schen Betrieben eingesetzt. Als Gründer der noch bestehenden Bleistiftfabrik war er ein bemerkenswerter Industriepionier.

Sein vielfältiges Wirken auf verschiedenen Gebieten entspricht dem aufklärerisch-liberalen Rollenverständnis eines erfolgreichen und selbstbewussten Bürgers seiner Zeit. Joseph Hardtmuth starb 1816 in Wien und wurde neben Beethoven und Schubert auf dem alten Währinger Friedhof bestattet. Sein Enkel Franz entwickelte 1889 den "Koh-i-noor"-Stift in 17 Härtegraden.