Biographie
Ferdinand Bonaventura Harrach, Begründer der berühmten Harrach'schen Gemäldesammlung, gehörte unter den Kaisern Leopold I. und Joseph I. zu den führenden Diplomaten und Politikern. Er wurde 1661 Gesandter und war dann Botschafter in Frankreich (1669) und in Spanien (1673-1675, 1697/98). Von 1677 bis 1699 war er Oberststallmeister und danach bis 1705 Obersthofmeister, Präsident der Geheimen Staatskonferenz und Minister.
In Wien ließ er von Martinelli das Palais Harrach erbauen und in Rohrau, dem Grundstock der Harrach'schen Besitzungen, das in den Türkenkriegen zerstörte Schloss umbauen (ab 1668). 1689 erwarb er Schloss Bruck an der Leitha, das von seinem Sohn Aloys Thomas Raimund ausgebaut wurde. Dieser steuerte als Vizekönig von Neapel (1728-1733) auch bedeutende Kunstwerke für die von seinem Vater begründete Gemäldegalerie bei, die zur größten Privatsammlung Österreichs wurde und heute im Schloss Rohrau aufbewahrt wird. Ihr Begründer starb 1706 in Karlsbad (Karlovy Vary) in Tschechien.