Herzog Heinrich II. (Jasomirgott)


*~1107 bis †13.1.1177

Die Erhebung Österrichs zum Herzogtum 1156

Die vor einer glänzenden Reichsversammlung in Regensburg rechtsgültig vollzogene Zeremonie wurde von Bischof Otto von Freising, dem Bruder Herzog Heinrichs II., beschrieben: Demnach übergab Heinrich dem Kaiser zum Zeichen seines Verzichtes dem Kaiser sieben Fahnen, die das Herzogtum Bayern symbolisieren, der sie dem Welfen Heinrich dem Löwen verlieh. Nun verzichtete der neue Bayernherzog auf zwei dieser Fahnen, die die Mark Österreich symbolisierten, die der Kaiser Heinrich II. und seiner Gemahlin Theodora übergab.
Bericht Ottos von Freising (Gesta Friderici II 57):
"Es war nun schon Mitte September [1156], da versammelten sich die Fürsten in Regensburg und warteten einige Tage auf die Ankunft des Kaisers. Als dann der Kaiser seinem Oheim [der Babenberger Markgraf Heinrich II. Jasomirgott] - dieser hielt sich nämlich etwa zwei deutsche Meilen entfernt unter Zelten auf - ins Feldlager entgegenzog und alle Vornehmen und Großen herbeieilten, wurde der Ratschluss, den man schon lange insgeheim gefasst und verborgen gehalten hatte, öffentlich kundgetan. Das aber war, wie ich mich erinnere, der Hauptinhalt der Vereinbarung: Der an Jahren ältere Heinrich [der Babenberger] ließ dem Kaiser das Herzogtum Bayern durch sieben Fahnen auf. Nachdem diese dem Jüngeren [dem Welfen Heinrich dem Löwen] übergeben worden waren, gab dieser mit zwei Fahnen die östliche Mark mit den seit alters zu ihr gehörigen Grafschaften [dem Kaiser] zurück. Daraufhin machte er aus dieser Mark mit den genannten Grafschaften - man sagt, es seien drei - nach dem Urteilsspruch der Fürsten ein Herzogtum und übergab es nicht allein ihm [Heinrich Jasomirgott], sondern auch seiner Gemahlin [Theodora] mit zwei Fahnen; und damit dies in Zukunft von keinem seiner Nachfolger abgeändert oder gebrochen werden könnte, bestätigte er es durch sein Privileg [sog. Privilegium Minus]. Das ist geschehen im 5. Jahr seines Königtums, im 2. seines Kaisertums."