Biographie
Wolf Helmhard von Hohberg, der Verfasser der "Georgica curiosa", wurde als Sohn protestantischer Kleinadeliger auf Schloss Lengenfeld geboren. Durch sein Festhalten am evangelischen Glauben blieben ihm Hof- und Staatsämter verschlossen. Nur die Offizierslaufbahn stand ihm offen, und so war er bis 1641 Soldat im Dreißigjährigen Krieg. Danach lebte er bis 1660 als Grundherr auf seinen Gütern Süßenbach und Oberthumritz. 1650 heiratete er die Witwe Anna Marusch von Rohrbach und erwarb von ihren Töchtern die Schlösser Rohrbach und Klingenbrunn bei Haag. Dadurch kam er in Kontakt mit Johann Wilhelm von Stubenberg und der Dichterin Catharina Regina von Greiffenberg. 1652 wurde er in die Dichter-Vereinigung "Fruchtbringende Gesellschaft" aufgenommen. 1660 ging er aus religiösen Gründen ins Exil nach Regensburg, wo er 1688 starb.
Sein Hauptwerk ist die "Georgica curiosa" (1682), ein Fachbuch für das "Adelige Land- und Feldleben" und die bedeutendste Ökonomie-Schrift des 17. Jahrhunderts. Das Buch ist reich illustriert und zählt zu den wichtigsten Vertretern der Hausväterliteratur. Es erschien in mehreren Auflagen bis ins 18. Jahrhundert hinein. Neben der "Georgica" verfasste Hohberg auch Hirtenlieder, das Epos "Die unvergnügte Proserpina" und das Heldenepos "Der habsburgische Ottobert" (1663) über den sagenhaften Ahnherrn des österreichischen Herrscherhauses, der in der Merowingerzeit gelebt haben soll.